Zusammenfassung
Kant hatte den französischen Flirt zwischen Pflichten und Neigungen brüsk abgebrochen und ihren himmlisch-irdischen Frieden in pietistischen Kreisen als Schön-wärs-Illusion in den Wind jener Welten geschlagen, zu denen man nicht ausschweifen soll. Daß Hegel sich von den Kantischen Verordnungen getroffen fühlte und sich mit der These der Einheit von Pflicht und Neigungen, Liebe und Gesetz gegen Kant wieder zu Wort meldete, erschien zunächst als Beleg dafür, daß jener zu den pietistischen Kreisen gehörte, gegen die der kritische Schlag gerichtet war. Zugleich aber erweisen sich diese Religiositäts-belege in ihrem eigenen Kontext und vor allem dem der folgenden Jenaer Systementwürfe, wie alle bei Hegel streng genommenen christlichen Topoi, als Ausbruchsthesen aus der engeren religiös-theologischen Argumentation hinüber zu Theorien, in denen die politisch-ökonomischen Motive für jene Einheitsthesen deutlicher heraustreten.
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Krüger, HJ. (1966). Philosophische Liberalismusrezeption. In: Theologie und Aufklärung. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99551-3_4
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