Wilhelm Friedemann Bach

Zusammenfassung

Als Johann Sebastian Bach im Juni 1733 seinen Sohn W. F. mit Bewerbungsschreiben und Vortragsstück für die Organistenprobe an der Dresdner Sophienkirche präparierte, hatte er wohl weniger im Sinn, seinem Ältesten zu einem in mancher (nicht zuletzt auch finanzieller) Hinsicht wenig ersprießlichen Organistenamt zu verhelfen; vielmehr dürfte ihm daran gelegen gewesen sein, dem Sohn einen dauerhaften Zugang zur berühmten Dresdner Musikszene zu verschaffen. Da der alte Bach sich in jener Zeit selbst um den Titel eines Dresdner Hofcompositeurs bemühte, mag er gehofft haben, daß W. F. B. bei passender Gelegenheit den Weg ins Hoforchester finden würde. Doch was auch immer die Erwartungen waren, sie wurden nicht erfüllt; nach knapp 13jährigem Dienst an der Sophienkirche kehrte W. F. B. der sächsischen Residenz den Rücken und wechselte auf den angesehenen Posten des Musikdirektors und Organisten der Marktkirche zu Halle.