Johann Joseph Fux

Zusammenfassung

J. J. F.’ umfangreiches Schaffen, welches Kirchenmusik, Opern und Instrumentalmusik gleichermaßen umfaßt, ist von konstanter Qualität geprägt. Stilistisch an der gebundenen Schreibweise Giovanni Pierluigi da Palestrinas orientiert, galt F. in seiner Zeit als konservativ und als Bewahrer des strengen kontrapunktischen Satzes, »wo keine faule[n] Stimmen darin sind«. So beschreibt Johann Mattheson in der Grundlage einer Ehrenpforte (Hbg. 1740) im Rahmen eines Artikels über Daniel Gottlob Treu die »fleißige wienerische Art des berühmten Kaiserlichen Ober-Capellmeisters«. Neben Johann Sebastian Bach ist F. als »letzter Pfeiler des mittelalterlich-gotischen Musikdomes aufzufassen, durch dessen Portal die Kunst mit diesem Jahrhundert endgültig ins Freie der ›Natur‹ schreitet« (Andreas Liess). Mit der deutlichen Mahnung an die Komponisten seiner Zeit zur gründlichen kompositorischen Arbeit, ohne Geschwätz und Weitschweifigkeit, stellt er sich in seinen Kompositionen der aus seiner Sicht verflachenden Musik der beginnenden Vorklassik energisch entgegen. Zwar ist er mit dem 25 Jahre jüngeren Bach nicht zu vergleichen, doch fließt über den strengen Kontrapunkt wie bei dem Thomaskantor eine reiche und vielfältige Harmonik in seine Musik ein.