Zusammenfassung
Auf ein Menschenalter von Tod, Verwüstung und Greueln antwortete Europas unverwüstliche Lebenskraft mit einem Stil, dessen Kennzeichen auf allen Gebieten menschlichen Daseins die Bejahung des Lebens ist. Der Barockstil ist nicht auf das Gebiet der Kunst beschränkt, er rückt vielmehr, die Renaissance fortsetzend, „in der besten aller möglichen Welten“ (Leibniz) den Menschen immer mehr in den Mittelpunkt jeder Welt- und Lebensauffassung. Die Machtansprüche Ludwigs XIV. von Frankreich sorgten dafür, daß diese Entwicklung sich keineswegs in einer friedlichen Zeit vollzog. Die Sprache Luthers, in den Jahren des Großen Krieges verroht und vergröbert, war wenig geeignet zum Ausdruck dieses neuen Lebensgefühls; so griff man auch in Deutschland zur französischen Sprache, die über die Ausdrucksformen der begrifflichen Schärfe, der Eleganz und des Schliffs verfügte und die Biegsamkeit des Stahls mit dessen Schärfe verband. Lateinisch waren noch die Verträge von Osnabrück und Münster geschrieben, jetzt bedienten sich die Diplomaten des Französischen.
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Marquardt, E. (1962). Württembergisches Barock. In: Geschichte Württembergs. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99504-9_9
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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