Zusammenfassung
Mit dem Erbauer der Feste Wirtemberg, dem Grafen Konrad, tritt der erste Württemberger, von dem wir aus Urkunden wissen, um 1080 in das Licht der Geschichte, und zwar als Gegner Kaiser Heinrichs IV. und Anhänger Papst Gregors VII. Suchen wir nach einem politischen Motiv für diese Stellungnahme gegen den Kaiser und dessen Herzog von Schwaben, Friedrich von Staufen, so treffen wir, wie nicht anders zu erwarten, auf das Gesetz der Macht: alle Macht will sich ausdehnen. Ob und wieweit Graf Konrad und seinen nächsten Nachfolgern in solchen Machtkämpfen Erfolge beschieden waren, ist unbekannt. Die gefestigte Herrschaft der Staufer ließ den schwäbischen Herren kaum Spielraum für die Ausdehnung ihrer Hausmacht. Erst mit dem Untergang der Staufer änderte sich die Lage. Als sich deutsche Fürsten gegen den vom Papst geächteten Kaiser Friedrich II. erhoben und Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen gegen den jugendlichen Kaisersohn Konrad, der als deutscher König der vierte seines Namens war, kämpfte, verließ Graf Ulrich von Württemberg und mit ihm die Mehrzahl der schwäbischen Herren 1246 die Sache der Staufer. Der Thüringer hatte ihnen wohl einen beträchtlichen Anteil an der staufischen Hinterlassenschaft in Aussicht gestellt. Acht Jahre später allerdings unterstützte diese Gruppe, wiederum unter der Führung des württembergischen Grafen, die Vormundschaftsregierung für Herzog Konradin von Schwaben, den letzten Staufer. Das Interregnum hatte begonnen. Fest steht jedenfalls, daß erst der Untergang der Staufer den Aufstieg der Württemberger ermöglichte.
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Marquardt, E. (1962). Die ersten Grafen von Württemberg. In: Geschichte Württembergs. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99504-9_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99504-9_2
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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