Zusammenfassung
Er ist ein Kind des Reichtums, oder wenn nicht dies, so versteht er es doch, sich die gemeinen Sorgen vom Leibe zu halten. Nicht als ob er ein bequemer Herr wäre; er ist im Gegenteil gar nicht bequem, er hat nur einen leidenschaftlichen Hang zur Bequemlichkeit, der ihm oft das Leben so unbequem wie möglich macht. Schon das bloße Nachdenken, geschweige denn die Beflissenheit, Bedürfhisse und Ansprüche zu befriedigen, die einem gewöhnlichen Menschen keinerlei Kopfzerbrechen verursachen, stürzt ihn in Qualen und aufreibende Arbeit. Bis er dazukommt, den eigentlichen Zwecken zu dienen, ist die Hälfte seiner Seelenkraft schon aufgebraucht.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Notizen
Sören Kierkegaard (1815–1855), dänischer Philosoph und Theologe, Vorläufer der dialektischen Theologie und Existenzphilosophie; der angeführte Gedanke ist der 1845 erschienenen Schrift „Entweder-Oder“ entnommen, deren Titel im zweiten Aufsatz auch als Wortspiel erscheint.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1970 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Ruprecht, E., Bänsch, D. (1970). Jakob Wassermann »Der Literat als Schöngeist«. In: Ruprecht, E., Bänsch, D. (eds) Literarische Manifeste der Jahrhundertwende 1890–1910. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99502-5_53
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99502-5_53
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-99503-2
Online ISBN: 978-3-476-99502-5
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)