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Fragen der Einzelinterpretation

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»Spielmannsepik«
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Zusammenfassung

In diesen typologischen Überlegungen fehlt, wie so oft, möchte man sagen, wo weiterführende Ansätze gemacht sind, die »Spielmannsepik«. Könnte es nicht gerade dort auch um die Frage gehen, wie man zer werlte solte leben? Kl.Fuss’ Buch, der einzige Versuch, das ganze Gebiet interpretierend zu überblicken334), steht leider weitgehend im Bann des Begriffsschematismus der Stilforschung, deren Ergebnisse (hier mit geistesgeschichtlichen Obertönen) mit zusammengefaßt werden. Die einleitend vorgestellten Begriffe Hochromanik und Frühgotik werden vorwiegend inhaltlich gefaßt und erweisen sich in der Folge als weitgehend identisch mit Gegensatzpaaren wie Jenseitigkeit — Diesseitigkeit und sogar germanisch-christlich (S. 52). Die »Spielmannsepik« findet ihren Platz im Rahmen der allseitigen Bemühungen, die Hochromanik zu überwinden, bzw. »sie der einen Ausgleich zwischen Gott und Welt unter Wahrung der Selbstwertigkeit des Irdischen zustrebenden Periode der Hochgotik zuzuführen« (S. 19). Soweit, so gut 335), — in keinem Fall hätte nun aber so punktuell interpretiert werden dürfen, wie Fuss es tut, der die Denkmäler nach dem Vorherrschen von »hochromanisch« bzw. »frühgotisch« oder »gotisch« geistesgeschichtlich zuordnet (Osw und Or gehören eher der früheren Zeit an, ein Hineinragen des Romanischen ins Gotische) und dabei die Werke als Individuen weitgehend auflöst. Kein Wunder, daß ihnen meist die »einheitlich leitende Idee« abgesprochen und »geringe ideenmäßige Festigkeit« zugeschrieben werden muß (S. 20)336).

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Notizen

  1. König Rother. Gehalt und Struktur, DVjschr 29 (1955), S. 301–322, S. 307. Das heißt, daß Begriff und Motiv der ere den ersten Teil weitgehend bestimmen (Bach, S. 41).

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  2. Narrenliteratur, in: Reallexikon 22, S. 592–598, S. 594. Über die aggressive Volkstümlichkeit des von Markolf im Spruchgedicht gegen Salomons »höhere« Weisheit gestellten Sprichwortgutes vgl. im Zusammenhang W. Lenk, Zur Sprichwort-Antithetik im Salomon-Markolf-Dialog, FuF 39 (1965), S. 151–155.

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Curschmann, M. (1968). Fragen der Einzelinterpretation. In: »Spielmannsepik«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99498-1_4

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