Zusammenfassung
Der Name der Rosstraβe, einer der ältesten Straßen innerhalb der zweiten Ummauerung, ist etymologisch nicht geklärt, die Entstehung dieses Wortes liegt trotz mehrerer Erklärungsversuche im Dunkel. Daß der Wortstamm nicht aus dem botanischen Begriff der Rose abzuleiten ist, hat schon Huyskens vermutet1; er nahm an, daß eine Roßtränke oder Roßweide der Straße ihren Namen gegeben habe. Verfolgt man aber die Namensform vom 19. Jahrhundert rückläufig bis zur ersten Nennung im 13. Jahrhundert, so fällt auf, daß während dieser siebenhundert Jahre die Schreibform durch ein langes o charakterisiert ist; man drückte dies durch Hinzufügen eines e, i, y oder o zum eigentlichen Vokal aus, ebenso etwa wie in den Ortsnamen Vaals (Vaels) oder Raaren (Raeren). Die jetzige Schreibweise Rosstraβe ist zuerst in der Mitte des 19. Jahrhunderts festzustellen, 1832 heißt es noch in der Rose2, im 18. Jahrhundert finden wir die Form Roes, im 17. Jahrhundert die Roest oder Roost, ebenso im 16. Jahrhundert. Im Jahre 1494 wird up gen roist und 1490 roessgasse erwähnt3. Für das 14. Jahrhundert sind die Schreibweisen super Roys, supra Roys und up der Roisse nachzuweisen. Die ältesten Formen dürften die von 1290 (super Roza) und 1219 (platea que vulgariter Roze appelatur4) sein.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1968 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Schmitz-Cliever, E. (1968). Die medizinhistorische Deutung des Namens ‘Rosstraße’ in Aachen. In: Fachliteratur des Mittelalters. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99494-3_28
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99494-3_28
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-99495-0
Online ISBN: 978-3-476-99494-3
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)