Zusammenfassung
Die Untergattung der, Artesliteratur, welche sich mit den septem artes liberales, darunter in erster Linie mit der Rhetorik, der ars dictaminis, auch der ars memorativa befaßt, stellt Probleme, die weit über die Gattung selbst, ihr Wesen und ihre Entwicklung als Fachschrifttum hinausreichen. Das Schrifttum des Mittelalters in seiner ganzen Breite steht unter ihrem Einfluß und beeinflußt sie rückwirkend wieder. Doch bestimmt dieser Einfluß weit mehr als „nur“ das gesamte mittelalterliche Schrifttum. Schrifttum setzt spezifische Einstellungen, Blickpunkte, Denkschemata von Dichter und Publikum voraus und ist überdies nicht mit „Literatur“ — auch im weitesten Sinne — gleichzusetzen: die mündliche Dichtung und Überlieferung mit ihrem gewaltigen Anteil an der Literatur des Mittelalters liegen völlig außerhalb des Bereichs „Schrifttum“ und seiner großenteils von den Artes bestimmten Voraussetzungen. Aus dieser Gegenüberstellung erwachsen die hier zu erörternden Probleme. Es handelt sich demnach in vorliegendem Essay weniger um Artesliteratur selbst als um die Auswirkung der Denk- und Perzeptionsschemata, die von ihr verkörpert werden.
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Bäuml, F.H. (1968). Der Übergang mündlicher zur artes-bestimmten Literatur des Mittelalters. Gedanken und Bedenken. In: Fachliteratur des Mittelalters. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99494-3_1
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-99494-3
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