Zusammenfassung
Wenn wir im folgenden versuchen, in die Gedankenwelt der Dehmelschen Jugendstildichtung einzudringen, so bietet sich als Ansatzpunkt die Antinomie von Leben und Geist an, deren zentrale Bedeutung für das Denken des Jugendstils in der Arbeit von Elisabeth Klein mit Hilfe einer großen Materialfülle eingehend belegt ist. Die Aktualität dieses Problems auch für die Dichtung Dehmels mag daher im Rahmen dieser Untersuchung an Einzelbeispielen demonstriert werden, zumal in der Kleinschen Arbeit die Belege für die Geist-Leben-Antinomie oft bereits dem Werke Dehmels entnommen sind.1 Uns geht es vielmehr darum, zunächst ein bestimmtes Denkmodell aufzudecken, das hinter diesen Anschauungen sichtbar wird, um auf dieser Basis den gesamten Leben-Geist-Komplex im größeren Zusammenhang jener Problematik zu sehen, in welcher, wie zu zeigen sein wird, der neuralgische Punkt der Jugendstilkunst zu suchen ist: gemeint ist das Verhältnis von Kunst und Wirklichkeit, von extrem subjektiver Kunstauffassung einerseits, und andererseits ihrer Übertragung auf den Bereich der Lebenswirklichkeit, exemplarisch sichtbar in der Formel vom ‚schönen Leben‘.
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Fritz, H. (1969). Der Lebensentwurf des Jugendstils. In: Literarischer Jugendstil und Expressionismus zur Kunsttheorie, Dichtung und Wirkung Richard Dehmels. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99486-8_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99486-8_4
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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