Zusammenfassung
Wir haben im Vorangehenden Didaktik als eine Spezifikation der Bildungslehre abgelehnt und auch die engere Fassung der Didaktikvorstellung als der Lehre von den bildungsbedeutsamen Gehalten (Inhalten, Stoffen) als keine befriedigende Lösung erkannt. Statt dessen haben wir beschlossen, unter Didaktik die Ökonomik der Vermittlung zu verstehen. Statt der Problematik der Bildung ist diejenige des optimalen Lehrens und Lernens als das Rückgrat der Didaktik festgelegt worden. Um ihre Aufgabe zu erfüllen, muß die Didaktik — so sahen wir — auf drei Ebenen prozedieren: auf einer streng wissenschaftlichen, indem sie das Lehr- und Lerngeschehen hinsichtlich seiner Struktur und der an ihm beteiligten Faktoren erforscht, und einer theoretisch-planenden, indem sie Schemata optimaler Vermittlung entwirft. Schließlich zeigte sich, daß die Didaktik auf halbem Wege stehen bliebe, wenn sie nicht auch noch die Ergebnisse ihres Forschens und ihrer Systematisierung »an den Mann zu bringen« versuchte, d. h. wenn sie nicht auch mit ihren Mitteln für die Verbesserung der Lehr- und Lernpraxis im Sinne der ermittelten Ökonomie werben würde. Gelernt wird allenthalben, gelehrt auch von der Kanzel und von den Universitätskathedern: für den Schulunterricht hat sich die Didaktik als die Disziplin von der Ökonomie des Aufbaus und der Ordnung der gedanklichen Vorstellungswelt spezifiziert.
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Wilhelm, T. (1967). Ökonomie der Aneignung. In: Theorie der Schule. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99367-0_17
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99367-0_17
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-99368-7
Online ISBN: 978-3-476-99367-0
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