Zusammenfassung
Die kritische Rezeption von Nabokovs englischen Romanen spiegelt seit zwei Jahrzenten den Prozeß der fortschreitenden nationalliterarischen Einbürgerung eines der internationalsten Autoren unserer Zeit wider. Was sich aus Herkunft, Lebenslauf und persönlichem Bekenntnis dieses Schriftstellers nur schwer ableiten ließe, gilt dennoch heute für die Kritik als weitgehend akzeptiert: zumindest seit Lolita bis hin zu Look at the Harlequins! kann das Werk Nabokovs zur amerikanischen Literatur gerechnet werden. Konsequenterweise war es dann auch vorwiegend die amerikanische Literaturkritik, die u. a. in den Arbeiten von Andrew Field, Page Stegner, Alfred Appel, Carl Proffer und in den kritischen Anthologien von L. S. Dembo (Nabokov: The Man and His Work, 1967), Alfred Appel und Charles Newman (Nabokov: Criticism, Reminiscences, Translations and Tributes, 1970) sowie in der Nabokov-Nummer von TriQuarterly, 17, Winter 1970 (For Vladimir Nabokov on His Seventieth Birthday)die ersten wichtigen Kommentare zu Nabokov vorgelegt hat.1 Daß im Prozeß dieser Einbürgerung zugleich auch die große Bedeutung dieses Autors für die Gegenwartsliteratur etabliert wurde, läßt sich an zwei weiteren Tatsachen aufzeigen: dem zunehmenden professionellen Breiteninteresse, das bei der amerikanischen Kritik oft als Indikator für den mehrheitlich akzeptierten Rang eines Autors gilt, und der kritischen Würdigung durch sogenannte “major critics”, deren literarische Absegnungsfunktion in Amerika unübersehbar ist (u. a. Rezensionen und Artikel von Lionel Trilling, Howard Nemerov, Alfred Kazin, Leslie Fiedler und Robert Martin Adams in Amerika sowie Frank Kermode und Tony Tanner in England).
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Grabes, H., Pütz, M. (1977). Erfundene Biographien: Vladimir Nabokovs Englische Romane, Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1975, XI + 130 S.. In: Amerikastudien / American Studies. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99335-9_20
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99335-9_20
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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