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Zusammenfassung

Nicht oft steht man in der geistigen Geschichte eines Volkes vor einem so entschiedenen Neubeginn wie bei der deutschen Entwicklung um 770. Die Herrschaft Karls des Großen macht im eigentlichen Sinn Epoche. Karls Reichsgründung verlegte den Schwerpunkt der westlichen Welt vom lateinischen Mittelmeer an den fränkischen Rhein. Zugleich wurde in Zusammenfassung der kontinentalgermanischen Stämme der Begriff und das Bewußtsein des „Deutschen“ geschaffen, das sich ebenso bewußt gegen die romanischen Reichsteile abhob wie gegen die übrigen Völker germanischer Herkunft : Nordgermanen, Angelsachsen, auch Langobarden. In Karls Zeit erfuhr das Wort thiudisk seine Umprägung von „volksmäßig“ zu „deutschstämmig“, theotiska lingua von „Volkssprache“ zu „deutsche Sprache“. Der Reichsbau Karls zerbrach schon unter seinen Nachfolgern in die zwei Hälften: Frankreich und Deutschland. Aber die Einheit der deutschen Stämme, so oft sie politisch noch in Frage gestellt wurde, hielt als geistige Tatsache bis heute allen Erschütterungen stand. So wird Karl politisch wie geistig der Schöpfer eines einheitlichen Deutschtums; es ist nicht Zufall, sondern Notwendigkeit, daß mit ihm die Geschichte der deutschen Literatur beginnt.

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© 1962 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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de Boor, H. (1962). Von der Karolingischen zur Cluniazensischen Epoche. In: Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zum Ende des Spätmittelalters (1490). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99327-4_2

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-99328-1

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