Zusammenfassung
1. Ein Realienbuch, das einen literaturgeschichtlichen Gegenstand zum Thema hat, kann heute weniger denn je einfach mit dem verabredeten Text beginnen und so tun, als gäbe es trotz der anhaltenden Krise der Germanistik immer noch etwas, das unbestritten standgehalten habe: die Realien der Literaturgeschichte und ihrer Wissenschaft, d. h. Daten und Fakten, konkrete Details und notwendige Zusammenhänge. Um es genauer zu sagen: Nicht zu bezweifeln ist die Existenz und reiche Fülle dieser Realien, in Zweifel gezogen werden muß jedoch die daraus abgeleitete, verbreitete Praxis, von Zeit zu Zeit zu renovierende kategoriale Darstellungsmodelle zu entwickeln, mit denen die Stoffmassen geordnet, aufbereitet und für den Wissenschaftsbetrieb fungibel gemacht werden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Zur Methodengeschichte der Germanistik 1. Einzelarbeiten
Horst Oppel: Methodenlehre der Literaturwissenschaft. In: Deutsche Philologie im Aufriß. Berlin 1952. 21957, Bd. 1. S. 39–82.
Robert Weimann: ›New Criticism‹ und die Entwicklung bürgerlicher Literaturwissenschaft. Geschichte und Kritik neuer Interpretationsmethoden. Halle 1962 (ietzt auch: München 21974. rev.).
Claus Träger: Sozialistische Ideologie und bürgerlicher Dogmatismus in der Literaturwissenschaft. In: Studien zur Literaturtheorie und vergleichenden Literaturgeschichte. Leipzig 1970. S. 7–26. (Zuerst und ungekürzt in: Wiss. Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig 15, 1966, Gesellschafts- und sprachwiss. Reihe, Heft 1, S. 171–178).
Eberhard Lämmert: Germanistik — eine deutsche Wissenschaft. In: Germanistik — eine deutsche Wissenschaft. Frankfurt 1967, S. 7–42.
Jost Hermand: Synthetisches Interpretieren. Zur Methodik der Literaturwissenschaft. München 1968, 41973.
Michael Pehlke: Aufstieg und Fall der Germanistik — von der Agonie einer bürgerlichen Wissenschaft. In: Ansichten einer künftigen Germanistik. München 1969, S. 18–44.
Paul Gerhard Völker: Die inhumane Praxis einer bürgerlichen Wissenschaft. In: Methodenkritik, S. 40–73.
Franz Gress: Germanistik und Politik. Kritische Beiträge zur Geschichte einer nationalen Wissenschaft. Stuttgart 1971.
Karl Riha: Literaturwissenschaft als Geistesgeschichte In: Zur Kritik literaturwissenschaftlicher Methodologie. Hrsg. von Victor Žmegač und Zdenko Škreb. Frankfurt 1973, S. 75–94.
2. Aufsatzsammlungen
Falschmünzer der Literatur. Zur Kritik bürgerlicher und revisionistischer Literaturanschauungen. (Von einem russischen Autorenkollektiv). Berlin (DDR) 1962.
Ansichten einer künftigen Germanistik. Hrsg. von Jürgen Kolbe. München 1969.
Methoden der deutschen Literaturwissenschaft. Eine Dokumentation. Hrsg. von Victor Žmegač. Frankfurt 1971.
Neue Ansichten einer künftigen Germanistik. Probleme einer Sozial- und Rezeptionsgeschichte der Literatur. Hrsg. von Jürgen Kolbe. München 1973.
Germanistik und deutsche Nation 1806–1848. Zur Konstitution bürgerlichen Bewußtseins. Hrsg. von Jörg Jochen Müller. Stuttgart 1974.
3. Bibliographie
Topographie der Germanistik. Standortbestimmungen 1966–1971. Eine Bibliographie. Mit einem Vorwort von Wolfgang Bachofer. Hrsg. von Gisela Herfurth u. a. Berlin 1971, S. 45–48.
Zur Krise der Literaturgeschichtsschreibung: 1. Bürgerliche Selbstkritik
Karl Viëtor: Deutsche Literaturgeschichte als Geistesgeschichte. Ein Rückblick In: PMLA 60 (1945) S. 899–916
Werner Milch: Ober Aufgaben und Grenzen der Literaturgeschichte. In: Abhandlungen der Akademie Mainz 1950, S. 53–77.
Hans Egon Hass: Literatur und Geschichte. In: Neue Deutsche Hefte 5 (1968), S. 307–318.
Benno von Wiese: Geistesgeschichte oder Interpretation? Bemerkungen zur Lage der zeitgenössischen deutschen Literaturwissenschaft. In: Die Wissenschaft von deutscher Sprache und Dichtung. Festschrift für Friedrich Maurer. Stuttgart 1963, S. 239–261.
Horst Rüdiger: Zwischen Geistesgeschichte und Interpretation. Zur gegenwärtigen Situation in der deutschen Literaturwissenschaft. In: Euph. 57 (1963), S. 227–244.
Friedrich Sengle: Aufgaben und Schwierigkeiten der heutigen Literaturgeschichtsschreibung. In: Archiv 200 (1963), S. 241–264. [Fortführung der
Gedanken, die S. zuerst in »Zur Einheit von Literaturgeschichte und Literaturkritik« in DVjs 34, 1960, S. 327–337, entwickelte.]
Hans Robert Jauß: Literaturgeschichte als Provokation der Literaturwissenschaft [1967]. In: Literaturgeschichte als Provokation. Frankfurt 1970, S. 144–207. (Verweis auf weiterführende Lit.: S. 144 f.)
Harald Weinrich: Für eine Literaturgeschichte des Lesers. In: Merkur 21 (1967), S. 1026–1038.
Karl Robert Mandelkow: Probleme der Wirkungsgeschichte. In: Jahrbuch für Internationale Germanistik 2 (1970), H. 1, S. 71–84.
Max Wehrli: Gibt es eine deutsche Literaturgeschichte? In: ebda., S. 13–24.
Fritz Martini: Fragen der Literaturgeschichtsschreibung. In: ebda., S. 47–54.
Karl Tober: Das Verhältnis von Dichtung und Gesellschaft im Licht des Epochenproblems. In: Dichtung. Sprache. Gesellschaft. Akten des IV. Internationalen Germanisten-Kongresses 1970 in Princeton. Hrsg. von Victor Lange und Hans-Gert Roloff. Frankfurt 1971, S. 21–28.
Karl Otto Conrady: Reminiszenzen und Reflexionen. In: Wie, warum und zu welchem Ende wurde ich Literaturhistoriker? Hrsg. von Siegfried Unseld. Frankfurt 1972, S. 39–78.
Karl Bertau: Literatur und Geschichte. In: Deutsche Literatur im europäischen Mittelalter. Bd. 1, München 1973, S. 21–38.
2. Marxistische Kritik
Benjamin: Lit.gesch., S. 450–456.
Ders.: Thesen., S. 268–279.
Leo Löwenthal: Das gesellschaftliche Bewußtsein in der Literaturwissenschaft [1932]. In: Erzählkunst und Gesellschaft. Neuwied und Berlin 1971, S. 23–39.
Paul Reimann: Legendenbildung und Geschichtsfälschung in der deutschen Literaturgeschichte [1928/48]. In: Über realistische Kunstauffassung. Berlin 41952, S. 193–234. [Kritik an Gundolf sowie an der bürgerlichen Klassikle ende]
Werner Krauss: Literaturgeschichte als geschichtlicher Auftrag [1950]. In: Studien und Aufsätze. Berlin (DDR) 1959 S. 19–71.
Georg Lukács: Die Zerstörung der Vernunft [1954]. Neuwied und Berlin 1962. jetzt: SIg. Luchterhand 133, 138 und 146.
Weimann: S. 11–46.
Pepperle: S. 181–186.
Claus Träger: Zwischen Interpretationskunst und ›Materialistischer‹ Literaturwissenschaft. In: Studien zur Realismustheorie und Methodologie der Literaturwissenschaft. Frankfurt 1972, S. 249–369 [u. a. Kritik an Staiger und Hetmand].
Dau: S. 67–98.
Robert Weimann: ›Rezeptionsästhetik‹ und die Krise der Literaturgeschichte. In: WB 19 (1973), H. 8, S. 5–33.
Gesellschaft — Literatur — Lesen. Literaturrezeption in theoretischer Sicht. Hrsg. von Manfred Naumann u. a. Berlin und Weimar 1973 (zitiert als: Naumann).
Norbert Mecklenburg/Harro Müller: Erkenntnisinteresse und Literaturwissenschaft. Stuttgart u.a.1974 [vom Standpunkt der Kritischen Theorie].
3. Sammlungen
Zur Kritik literaturwissenschaftlicher Methodologie. Hrsg. von Viktor Žmegač und Zdenko Škreb. Frankfurt 1973.
Literatur: 1. Zur marxistischen Ästhetik: a) Sammlungen
Karl Marx/Friedrich Engels: Über Kunst und Literatur. In zwei Bänden. Hrsg. von Manfred Kliem. Berlin 1967.
Marxismus und Literatur. Eine Dokumentation in drei Bänden. Hrsg. von Fritz J. Raddatz. Reinbek 1969.
Literatur im Klassenkampf. Zur proletarisch-revolutionären Literaturtheorie 1919–1923. Eie Dokumentation. Hrsg. von Walter Fähnders und Martin Rector. München 1971. Jetzt: Fischer-Taschenbuch Nr. 1439.
Parteilichkeit der Literatur oder Parteiliteratur? Materialien zu einer undogmatischen marxistischen Ästhetik. Hrsg. von Hans Christoph Buch. Reinbek 1972. (Ausführliche Bibliographie in den drei letztgenannten Dokumentationen.)
b) Einzelarbeiten
Hans Koch: Marxismus und Asthetik. Zur ästhetischen Theorie von Karl Marx, Friedrich Engels und Wladimir Iljitsch Lenin. Berlin (DDR) 1962.
Karel Kosík: Die Dialektik des Konkreten. Frankfurt 1967.
Peter Demetz: Marx, Engels und die Dichter. Ein Kapitel deutscher Literaturgeschichte. Frankfurt, Berlin 1969. (In veränderter Form zuerst 1959.)
Paul Gerhard Völker: Skizze einer marxistischen Literaturwissenschaft. In: Methodenkritik, S. 74–132.
Helga Gallas: Marxistische Literaturtheorie. Kontroversen im Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller. Neuwied, Berlin 1971. (Ausführliche Bibliographie S. 240–249.)
Claus Träger: Die Marx-Leninsche Methode und die Literatur- und Kunstwissenschaften. In: Studien zur Realismustheorie und Methodologie der Literaturwissenschaft. Frankfurt 1972, S. 370–436.
2. Zur materialistischen Literaturtheorie
Weimann: S. 11–46.
Marie Luise Gansberg: Zu einigen populären Vorurteilen gegen materialistische Literaturwissenschaft. In: Methodenkritik, S. 7–39.
Thomas W. H. Metscher: Hegel und die philosophische Grundlegung der Kunstsoziologie. In: Literaturwissenschaft und Sozialwissenschaften. Grundlagen und Modellanalysen. Stuttgart 1971, 21972, S. 13–80.
Peter Hahn: Kunst als Ideologie und Utopie. Über die theoretischen Möglichkeiten eines gesellschaftsbezogenen Kunstbegriffs. In: ebda., S. 151–234.
Autorenkollektiv sozialistischer Literaturwissenschaftler Westberlins: Zum Verhältnis von Ökonomie, Politik und Literatur im Klassenkampf. Grundlagen einer historisch-materialistischen Literaturwissenschaft. Berlin 1971 [Standpunkt des KSV].
W. Girnus, H. Lethen, F. Rothe: Von der kritischen zur historisch-materialistischen Literaturwissenschaft. Vier Aufsätze. Berlin 1971 [Standpunkt des KSV].
Richter: S. 216–234.
Georg Fülberth: Materialistische Literaturtheorie und politische Praxis. In: alternative 82 (1972), S. 32–37.
Manfred Naumann: Zum Begriff des Erbes in der Kulturtheorie Lenins. In: Revolution und Literatur. Zum Verhältnis von Erbe, Revolution und Literatur. Frankfurt 1972. S. 377–409.
Gert Mattenklott/Klaus Schulte: Literaturgeschichte im Kapitalismus. Zur Bestimmung demokratischer Lehrinhalte in der Literaturwissenschaft. In: Neue Ansichten einer künftigen Germanistik. München 1973, S. 75–101.
Bernd Jürgen Warneken: Autonomie und Indienstnahme. Zu ihrer Beziehung in der Literatur der bürgerlichen Gesellschaft. In: Rhetorik, Ästhetik, Ideologie. Aspekte einer kritischen Kulturwissenschaft. Stuttgart 1973. S. 79–116.
Gesellschaft — Literatur — Lesen: Literaturrezeption in theoretischer Sicht. Hrsg. von Manfred Naumann u. a. Berlin, Weimar 1973.
Ulrich Schmitz/Peter F. Schütze: Materialismus und Praktokritizismus. Eine Antwort auf Dieter Richter: Geschichte und Dialektik. in der materialistischen Literaturtheorie. In: alternative 94 (1974), S. 5–15.
Dieter Richter: Widerspiegeln oder den Spiegel vorhalten? In: alternative 94 (1974), S. 16–23 [Entgegnung auf Schmitz/Schütze].
Rights and permissions
Copyright information
© 1974 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Stein, P. (1974). Einleitung. In: Epochenproblem »Vormärz« (1815–1848). Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99318-2_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99318-2_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10132-7
Online ISBN: 978-3-476-99318-2
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)