Zusammenfassung
Die Einteilung der verschiedenen lit. Formen in Gattungen entspringt dem Bemühen, in der Vielfalt eine Ordnung ausfindig zu machen und diese theoretisch zu erfassen. Dabei greifen das praktische und das theoretische Interesse unmittelbar ineinander; denn nicht nur derjenige, der Lit. erklären und deuten will, sondern auch derjenige, der sie schreibt, ist auf eine Ordnung der vorhandenen Texte angewiesen. In diesem Sinne ist der Versuch, einen ästhetisch orientierten Literaturbegriff von dem sehr viel allgemeineren Textbegriff abzugrenzen (s. Literaturbegriff, Kap. I S. 2 ff.), eng mit dem Gattungsproblem verknüpft. Und innerhalb dieser Eingrenzung wiederum wird der Schriftsteller, der beschließt, z. B. einen Roman zu schreiben, zuvor nicht nur Romane lesen — hätte er das nicht getan, wäre er kaum auf die Idee des Romanschreibens gekommen — sondern er wird sich auch Klarheit verschaffen darüber, was zum Wesen eines Romans gehört, nach welchen Prinzipien er aufgebaut ist, welche Sprache, welche Ideen, welche Formen in ihm erscheinen können.
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Grimm, J., Hausmann, FR., Miething, C. (1976). Die Literarischen Gattungen. In: Einführung in die französische Literaturwissenschaft. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99313-7_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99313-7_5
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10148-8
Online ISBN: 978-3-476-99313-7
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)