Spanien im 19. Jahrhundert: Romantik und Europäisierung

Zusammenfassung

Gegen die Ideen der französischen Revolution hat sich das Spanien von Carlos IV. auf alle Weise zu wehren gesucht. Es nahm am ersten Koalitionskriege teil, wurde besiegt und mußte den Frieden von Basel schließen. Dann versuchte man es mit dem, was man heute appeasement nennt, wollte sich gut mit den Franzosen stellen und schloß das unsinnige Bündnis gegen England, das zur Niederlage von Trafalgar führte und Spanien der Willkür Napoleons auslieferte. Dieser erzwang die Abdankung von Carlos IV. sowie den Thronverzicht des Kronprinzen Fernando, um seinen Bruder José Bonaparte zum König von Spanien zu machen, der nominell von 1808–1813 regiert hat. Das führte zur Erhebung des Volkes, zum Befreiungskrieg und zur Bildung einer nationalen Volksregierung, die ihren Sitz in Cadiz nahm. Diese Regierung begann mit einer Reihe von Reformen, hob Zensur und Inquisition auf und gab dem Lande eine liberale Verfassung. Nach dem Sturz Napoleons bestieg Fernando VII. den Thron und stellte unter Bruch seiner Versprechungen das ancien régime mir drakonischen Mitteln wieder her. Sowohl die Parteigänger der Franzosen, unter denen sich nicht wenige angesehene Literaten befanden, die in der französischen Sache den Fortschritt sahen, wie auch die Liberalen von Cadiz bekamen die Vergeltung zu spüren und flohen möglichst ins Ausland. Sie wandten sich teils nach Frankreich, teils nach England.

»Europeizémonos«.

Emilia Pardo Bazdn