Zusammenfassung
Als repräsentativer Märchendichter des ausgehenden 17. Jhs. und zugleich als der hervorragende in der französischen Literatur gilt Charles Perrault (1628–1703). Er war seinerzeit eine Berühmtheit vor allem, weil er bei der sich über Jahre hinziehenden öffentlichen »Querelle« unter den Gelehrten, was für die Bildung als musterhaft gelten sollte: die Kulturleistungen der griechisch-römischen Antike oder der glorreichen französischen Gegenwart, als Protagonist für die Partei der »Modernen« und damit als Gegenspieler des einflußreichen Boileau hervortrat. In den vier Bänden seiner monumentalen dialogischen Streitschrift »Parallèle des anciens et des modernes« (1688–1697) argumentiert er gemäß der »Fortschrittsidee« und lehnt aus der Antike schematisch abgeleitete Forderungen an die Literatur ab. Ein wesentlicher Wertmaßstab ist für ihn der moralische Nutzen. Den findet er sogar in heimischen schlichten Ammenmärchen und vermag eine Überlegenheit antiker Sagen und Fabeln trotz deren zugegeben höheren Kunstfertigkeit nicht zu entdecken.
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Tismar, J. (1977). Französische Kunstmärchen im 17. und 18. Jahrhundert. In: Kunstmärchen. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99245-1_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99245-1_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-10155-6
Online ISBN: 978-3-476-99245-1
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