Zusammenfassung
Die Stadt und insbesondere die große Stadt ist das Ergebnis und zugleich der Ausgangspunkt der liberalisierenden Bewegungen in Wirtschaft, Politik und geistiger Kultur, durch die das Volk von seiner ständestaatlichen Gemeinschaftsform zu einer offenen Gesellschaft übergeht. Die seit Beginn der sogenannten Neuzeit zu bemerkende Verstädterung ist ein notwendiger und unaufhaltsam vorwärtsschreitender Prozeß, der sich durch scheinbar naheliegende Tatsachen und Bedürfnisse, Landmangel oder Sucht nach größerer Bequemlichkeit, nicht mehr erklären läßt. Städte entwickeln sich auch dort, wo Land im Überfluß vorhanden ist oder ein harter Daseinskampf mit Sicherheit vorausgesehen werden kann. Ein unbezwingliches und wie durch eine höhere Instanz gebotenes Verlangen, frei zu sein um jeden Preis, treibt wahlverwandte Menschen aller Schichten oftmals den vernünftigsten Erwägungen zuwider in die Stadt hinein. Die nach der mittelalterlichen Redensart »freimachende Luft« der Städte ist es, was den großen Sammelbecken der mobilen Masse ihren rätselhaften Sog verleiht.
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Heise, H. (1960). Askese im Gehorsam gegen die Natur. In: Die Entscholastisierte Schule. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99166-9_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99166-9_5
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-99166-9
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