Zusammenfassung
Kerschensteiners eigentliche Bedeutung in dem Zusammenhang »Sachlichkeit und Menschlichkeit« liegt an einer anderen Stelle. Er hat die Sachlichkeit als moralische Kategorie in die Pädagogik eingeführt. Insbesondere in der Diskussion über staatsbürgerliche Erziehung ist zwei Generationen lang Kerschensteiners Vorstellung führend geworden, daß »Erziehung zur Sachlichkeit« der eigentliche Weg sei, um den Staatsbürger mit den im Hinblick auf das Ganze wünschenswerten sittlichen Qualitäten auszurüsten. Der musterhafte Staatsbürger entsteht nach Kerschensteiner dadurch, daß er beizeiten lernt, sich dem »Gesetz der Sache« zu unterwerfen: viel subalterne Dienstwilligkeit, aber auch viel moralische Selbstbeschwindelung ist bei uns von Spekulationen ausgegangen, die in der moralischen Vorstellung vom »rein sachlichen Verhalten« ihre Wurzel haben.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1955 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Oetinger, F. (1955). Der Hechtsprung in die moralische Sachlichkeit. In: Sachlichkeit und Menschlichkeit. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99107-2_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99107-2_7
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-99108-9
Online ISBN: 978-3-476-99107-2
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)