Zusammenfassung
Es gibt Menschen von einer penetranten Unsachlichkeit. Plaudern wir mit ihnen nach dem Konzert über die ungewöhnliche Zusammensetzung des Publikums, dann fangen sie an, über die komische Figur der Frau X. zu spotten. Unterhält man sich mit ihnen über die Schwierigkeit unserer Kinder, sich auf lateinische Vokabeln zu konzentrieren, dann beklagen sie sich über den Schullehrer. Geht das Gespräch um die Frage, warum ein Paar Schuhe in der Bundesrepublik den Gegenwert von sechzehn, in den Vereinigten Staaten nur von vier Arbeitsstunden kostet, dann empfehlen sie sich selbst als Wirtschaftsminister. Sie sind leicht gekränkt, nehmen alles persönlich, haben selten Humor und sind insgesamt anstrengende Zeitgenossen. Ihnen stehen diejenigen gegenüber, denen wir das Prädikat überlegener Sachlichkeit zubilligen. Sie besitzen die Fähigkeit, strittigen Fragen die persönliche Spitze zu nehmen und durch eine wohltuende Verbindung von persönlicher Wärme und sachlichem Interesse den Streit im Handumdrehen zu entschärfen.
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Oetinger, F. (1955). Der gute Sinn der Erziehung zur Sachlichkeit. In: Sachlichkeit und Menschlichkeit. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99107-2_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99107-2_13
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-99108-9
Online ISBN: 978-3-476-99107-2
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