Zusammenfassung
Zu allen Zeiten sind Menschen in der Überlieferung mit Größe wie mit Lächerlichkeit, mit Tapferkeit wie mit Niedertracht, mit Bewährung wie mit Verzagen konfrontiert worden. Die überlieferten Anekdoten aus frühen Epochen berichten von Rittern und Philosophen, von klugen Kriegern und Denkern, von Landsknechten und Edelfräulein; von Dieben und Pfaffen, von Biirgersfrauen und deren Töchtern wie von Scholaren und turn-ben Bauern. Die Narren rücken neben die Gütigen, die Schurken und Mörder neben die Charaktervollen und Reinen, die in Versuchung Geführten stehen neben den Freigesprochenen — die menschliche Gesellschaft wird in ihrer ganzen und schier unübersehbaren Fülle von all diesen Gestalten gespiegelt. Zum Behagen der Menschen wird da mit Lachen oder auch mit hintergründigem Ernst die Wahrheit in unser gesellschaftliches Zusammenleben gebracht heute so wie ehedem.
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Literatur
Capek, K.: Zur Naturgeschichte der Anekdote. In: Neue Ztg (München) 1949.
Berger, Kh./Püschel, W.: Die Schaubude. 1960, S. 390–397.
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von Radecki, S. (Homunculus): Die Rose und der Ziegelstein. 1938, S. 5–11.
s. ferner Dalitzsch.
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Grothe, H. (1971). Der Gesellschaftliche Aspekt. In: Anekdote. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99013-6_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-99013-6_7
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-99013-6
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