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Zusammenfassung

In Henrik Ibsens Schauspiel »Nora« probiert Nora am Ende des zweiten Aktes einen Tanz, eine Tarantella, die sie am folgenden Abend bei einer Gesellschaft vortanzen will. Aber die Probe ist nur Anlaß, beinahe nur Vorwand: Nora tanzt immer schneller und erregter, Dialogstellen begleiten die Vorführung; die Szene wird zum Höhepunkt des zweiten Aktes und ist eine der bedeutendsten Szenen des ganzen Dramas. Dieser Tanz hat seine genaue dramatische Funktion in Ibsens Dramenbau, und er hat einen besonderen Ausdruckswert. Davon wird noch zu sprechen sein. Zunächst soll dieses Beispiel die Aufmerksamkeit darauf lenken, daß im ernsten Sprechdrama ein Tanz vorgeführt wird. Das gibt es, wenn man von Büchner absieht, vorher nicht. In der Oper ist der Tanz natürlich von jeher üblich, auch im Singspiel wird getanzt, und in der Komödie gibt es häufig Tanzszenen. Auch wissen wir, daß die Entstehung der griechischen Tragödie aufs engste mit dem Tanz verbunden ist. In der klassischen Tragödie wird der Rest dieser Verbindung erkennbar im Chor, der sich tanzend bewegte. Man hat vermutet, daß auch der einzelne Schauspieler im griechischen Drama gelegentlich Tanzschritte ausführte. Aber Genaues wissen wir darüber nicht1.

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Anmerkungen

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Rasch, W. (1967). Tanz als Lebenssymbol im Drama um 1900. In: Zur deutschen Literatur seit der Jahrhundertwende. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99005-1_3

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