Zusammenfassung
„Zu Anfang unseres Jahrhunderts schrieb ein junger Dichter eine lyrische Novelle, deren Gegenstand der in einer Brust lebendige Widerstreit zwischen bürgerlich-nordischer Gefühlsheimat und der strengen, abenteuerlichen und kalt-ekstatischen Welt der Kunst und des Geistes war. Den Vater seines Helden beschrieb der junge Verfasser als einen ,langen’, zur Wehmut geneigten Herrn ,mit sinnenden blauen Augen, der immer eine Feldblume im Knopfloch trug’. […] Die Figur, die ihm vorschwebte, erstand aus dem Gefühl und Bewußtsein der doppelten kulturellen Herkunft des Werkchens, in das er sie hineinstellte, einer deutschheimatlichen und einer mondänen: Die Figuren der geistigen Väter seiner Geschichte, Storms und Turgenjews, […] verschmolzen ihm zur Vatergestalt des langen, wehmütig sinnenden Weißbartes mit der Feldblume im Knopfloch…“1 Mit diesem Selbstzitat beginnt Thomas Mann in seinem Storm-Essay – nach einleitenden Bemerkungen zur „brüderlichen Ähnlichkeit“ der beiden Dichter – die in vielem überraschende und bezeichnende Studie über Leben und Werk Theodor Storms.
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Weydt, G. (1969). Thomas Mann und Storm. In: von Heydebrand, R., Just, K.G. (eds) Wissenschaft als Dialog. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-98972-7_8
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