Zusammenfassung
Schiller scheint schon 1791 im Gespräch mit K. Th. v. Dalberg auf den »Wallenstein«-Stoff gestoßen zu sein, als er wieder einmal nach einem neuen Sujet für ein Drama suchte. Aber es sollte noch Jahre dauern, bis dieser Dramenplan festere Konturen annahm. Das Studium Kants, die Hauptmasse der philosophischen Schriften, die lange Schwabenreise 1793/94 schoben sich dazwischen. Vorerst blieb der »Wallenstein« Plan, und auch nur ein Plan unter vielen. Schiller, der eigentlich nach einem „nationellen Gegenstand“ suchte, dachte gelegentlich auch an ein Heldengedicht über Friedrich IL – aber diese Gestalt war ihm zu unvertraut, und er scheute die „Riesenarbeit der Idealisirung“ an einem Stoff, der ihm im Grunde widerstrebte. Am ehesten schien ihm noch die Geschichte des 30jährigen Krieges bzw. die Geschichte der Reformation das Material zu liefern, auf das er eigentlich aus war – hier lag ein Stück „Menschheitsgeschichte“ vor, bei dem sich poetische, nationeile, politische und philosophische Ideen am besten miteinander verbinden ließen.
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Literatur
R. Buchwald, Schaffensstufen und Einheit der »Wallenstein«-Dramen. In: R.B., Das Vermächtnis der deutschen Klassiker, Neue, wesentl. verm. Ausg., Frankfurt 1962, S. 242–265 (vorher schon kürzer in: Chronik des Wiener Goethe-Vereins 59, 1955, S. 6–16) (nicht sehr überzeugende Studie über vier verschiedene Stufen in der Entstehungsgeschichte: Urwallenstein, Kantische Stufe der Wallensteintragödie, Goethenaher Wallenstein, Wallenstein als Geburt des eigentlichen S chillerschen Tragödienstils).
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Koopmann, H. (1966). »Wallenstein«. In: Friedrich Schiller. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-98922-2_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-98922-2_7
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-98923-9
Online ISBN: 978-3-476-98922-2
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