Zusammenfassung
Solange man den Blick nur auf die stilistische Oberfläche, die arabeske Form und die disparate Veröffentlichungsgeschichte von Heines Werken richtete, mußte der Eindruck verwirrend und uneinheitlich sein. In der Tat läßt sich nicht leugnen, daß Heine zunächst mehr unzusammenhängend als zusammenhängend zu sein scheint. Dem ersten Blick bietet sich eine Folge von lockeren Improvisationen, Assoziationen, Aphorismen, Montagen, Veränderungen im Detail, taktischen Wendungen, Rückzügen und Schwankungen. Es ist nicht schwer, für diesen Eindruck genaue Belege zu geben. Was den Stil angeht, so gibt es kaum einen Dichter der neueren Zeit, der so willkürlich mit der klassizistischen Forderung nach Konsequenz, Linienführung und Deduktion umgeht. Heine erlaubt sich ständige Exkurse, Sprünge und Überraschungen. Eine Assoziation folgt der anderen. Die stilistische Oberfläche seiner Werke ist unruhig und irritierend, und von daher konnte sich leicht die Ansicht entwickeln, der Dichter opfere für einen Witz, einen überraschenden Einfall jede Kontinuität.
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Windfuhr, M. (1969). Bewegliche Strukturen. In: Heinrich Heine. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-98877-5_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-98877-5_13
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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