Zusammenfassung
Hans Hesellohers Lied Von üppiglichen dingen ist um 1440/50 entstanden und seit ungefähr 1500 mehrfach überliefert.1 Daß es sich in Thematik, Motivik und Formulierung um ein Werk aus der Schule Neidharts und der Pseudoneidharte handelt, ist, obwohl noch nicht umfassend untersucht, von jeher beachtet worden.2 An Versuchen, vor diesem Hintergrund seiner individuellen Eigenart gerecht zu werden, fehlt es noch.3 Auch hier soll von dieser zweiten Frage nur insofern die Rede sein, als es um die Erörterung einer dritten geht, die Frage der ungewöhnlich intensiven Nachwirkung in der Lieddichtung der Folgezeit.4
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Notizen
Zusammenfassend Richard Brill, Die Schule Neidharts (Berlin 1908. Palästra 37), S. 192 ff.
Ich gebe eine Auswahl der neueren Literatur: Georg Reichert, Kontrafaktur. In: Reallexikon I (2. Aufl 1958), S. 882f.;
Ludwig Finscher, Parodie und Kontrafaktur. In: MGG 10 (1962), Sp. 815–826 (bis 1600);
Friedrich Gennrich, Die Kontrafaktur im Liedschaffen des Mittelalters (Langen b. Frankfurt 1965) [mit Ausblicken in die spätere Zeit];
Johannes Aengenvoort, Weltliche Musik zu geistlichen Texten. In: Musik und Kirche 56 (1966), S. 109–119;
Walther Lipphardt, Über die Begriffe: Kontrafakt, Parodie, Travestie. In: Jahrbuch f. Liturgik u. Hymnologie 12 (1967), S. 104–111;
Christoph Petzsch, Kontrafaktur und Melodietypus. In: Die Musikforschung 21 (1968), S. 271–290.
Zum engeren Umkreis des Themas: Kurt Hennig, Die geistliche Kontrafaktur im Jahrhundert der Reformation (Halle 1909. Diss. Königsberg);
Luise Berthold, Beiträge zur hochdeutschen geistlichen Kontrafaktur vor 1500 (Diss. Marburg 1920, Auszug);
Werner Braun, Die evangelische Kontrafaktur, Bemerkungen zum Stand ihrer Erforschung. In: Jahrbuch f. Liturgik u. Hymnologie 11 (1966), S. 89–115 [mit grundsätzlichen Bemerkungen]. Christoph Petzsch habe ich für ein klärendes Gespräch über eine Reihe einschlägiger Fragen zu danken.
Hierüber mit Literatur und Hinweisen auf die verschiedenen bereits bekannten Typen: Christoph Petzsch, Das Lochamer-Liederbuch (München 1967. MTU 19), S. 199 ff., bes. S. 207.12 Hierüber allgemein:
Wolfgang Mohr, Vortragsform und Form als Symbol im mittelalterlichen Liede. In: Festgabe f. Ulrich Pretzel (Berlin 1963), S. 128–138, bes. S. 128. Zum Charakter der Melodie vgl. Ausgabe, Einleitung.15 Vgl. Wackernagel, Kirchenlied Bd. 1, Nr. 267f.; 2, Nr. 929 ff.;
Wilhelm Bäum-ker, Das katholische deutsche Kirchenlied in seinen Singweisen, Bd. 1–4 (Freiburg 1883 ff., Neudr. 1962), Bd. 1, Nr. 188 ff. Hierher gehört u. a. die »Passion« des Mönchs von Salzburg (Wackernagel, Kirchenlied Bd. 2, Nr. 552) ; auch dieser Form fernerstehende Lieder halten sich gern an den Tagzeitenrhythmus : Wackernagel, Kirchenlied Bd. 2, Nr. 1117.
Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, hrsg. Hanns Fischer (München 1966. MTU 12), Nr. 26 (in drei Fassungen) und Nr. 41.20 Volks- und Gesellschaftslieder des XV. und XVI. Jahrhunderts, hrsg. Arthur Kopp, Bd. 1 (Berlin 1905. DTM 4), Nr. 178; Ausgabe, Nr. IX.
Zum Totenreien vgl. Wolfgang Stammler, Der Totentanz (München 1948), S. 29 ff. Zur formenbildenden Rolle der Totentanzvorstellung s. Rainer Gruenter, Die ‚Narrheit‘ in Sebastian Brants Narrenschiff. In: Neophilologus 43 (1959), S. 207–221, bes. S. 219 f.
Maschek, Lyrik des Spätmittelalters, S. 184ff.; nach einer vollständigeren Überlieferung Karl Goedeke, Pamphilus Gengenbach (Hannover 1856), S. 410ff.; Ausgabe, Nr.X.
Erst Catholy hat das Lied endgültig aus dem Kanon des Fastnachtspiels (Keller, Fastnachtspiele, Nr. 132) ausgeschieden; er betrachtet den Vortragenden aber als Sprecher: Eckehard Catholy, Das Fastnachtspiel des Spätmittelalters (Tübingen 1961. Her-maea,N.F.8),S.281.
Sämtliche Fastnachtspiele von Hans Sachs, Bd. 1, hrsg. Edmund Götze (Halle 1880. NDL 26), Nr. 2.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1969 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Curschmann, M. (1969). Typen inhaltsbezogener formaler Nachbildung eines spätmittelalterlichen Liedes im 15. und 16. Jahrhundert Hans Heselloher: »Von üppiglichen dingen«. In: Glier, I., Hahn, G., Haug, W., Wachinger, B. (eds) Werk - Typ - Situation. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-98869-0_14
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-98869-0_14
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-98870-6
Online ISBN: 978-3-476-98869-0
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)