Zusammenfassung
Volksmusik und Folklore begegnen uns meistens nicht mehr im natürlichen Lebenszusammenhang, sondern nur noch im sogenannten »öffentlichen Leben« — d. h. vor allem so wie sie uns von Rundfunk, Fernsehen und von der Schallplattenindustrie präsentiert werden. Während in Gesangvereinen — die am Anfang des Kapitels beschrieben werden -, in Musizierkreisen und in Volkstanzgruppen noch eine relativ direkte Beziehung zur Folklore hergestellt werden kann, ist dies bei den »Medien« kaum noch im eigentlichen Sinne möglich. Rundfunk, Fernsehen und Schallplatte zwingen zum passiven Konsum und verhindern eine aktive Teilnahme: Man hört (und eventuell: sieht) Folklore, aber man singt und tanzt sie nicht mehr selbst. Aber auch die Gesangsvereine lassen eine unmittelbare Erfahrung von Folklore in der Praxis nur in sehr begrenztem Maße zu: Gesangsvereine wirken insofern in die gleiche Richtung wie Rundfunk und Schallplatte als alle drei nach oftmals fragwürdigen Kriterien Folklore selektieren, verändern und durch »Musik im Volkston« bzw. »volkstümliche« Musik ersetzen.
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Tibbe, M., Bonson, M. (1981). Volksmusik im öffentlichen Leben. In: Folk — Folklore — Volkslied. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-98857-7_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-98857-7_5
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-30181-9
Online ISBN: 978-3-476-98857-7
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