Zusammenfassung
Die frühe deutsche Volksmusik ist in erster Linie die Musik der Bauernschaft, und ihre Ausprägung bestimmt sich durch die bäuerlichen Lebensverhältnisse. In den Dörfern verlief das Leben in geordneten und bekannten Bahnen, die durch Jahres- und Arbeitsrhythmus bestimmt wurden. Die Dorfgemeinschaft bildete eine feste, in sich abgeschlossene Lebensgemeinschaft, die sich schon im Bau eines Dorfes zeigt, welches von einem Schutzwall aus Hecken oder Pfählen umgeben war[14]. Allerdings darf man sich das bäuerliche Leben nicht als idyllisch und sonnig vorstellen, denn die Bauern waren zu Abgaben an Grundherren und Kirche verpflichtet, die ihnen meist nur das Existenzminimum übrig ließen. Dazu kam für den Teil, der noch unfrei oder leibeigen war, Zwangsarbeit auf den Feldern des Feudalherrn. Hungersnöte und Seuchen rotteten noch bis ins 14. Jahrhundert hinein große Teile der Bevölkerung aus. Und in den kleinen und großen Kriegen der Fürsten wurde das Leben von Millionen Untertanen »geopfert«[15]. Auch von diesen Nöten und Zwängen berichten die Volkslieder.
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Tibbe, M., Bonson, M. (1981). Zur Geschichte des Volksliedes in Deutschland. In: Folk — Folklore — Volkslied. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-98857-7_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-98857-7_2
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-30181-9
Online ISBN: 978-3-476-98857-7
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