Zusammenfassung
„Ach, lieber Herrgott“, sagte Heine, „ich möchte donnern lernen, blitzen kann ich.“ Es war im August 1830, als die Nachricht von der Julirevolution allen gegenwärtig war. In seiner Aufregung, so erzählt er uns in »Ludwig Börne«, war es ihm unmöglich, tief zu schlafen, und er hatte die merkwürdigsten Träume. In einem von ihnen träumte ihm, er durchreise mitten in der Nacht Deutschland der Länge und der Quere nach und klopfe an die Türen, und wenn die Leute aufwachten und ihn verschlafen nach der Zeit fragten, antwortete er: „Ich weiß nur, daß der Hahn soeben in Paris gekräht hat.“ Dann begann er zu fliegen, und er flog, bis er zum Himmel kam, wo die Tore offenstanden und ein livrierter Diener verschlafen vor sich hinnickte. Er ging hinein und betrat schließlich einen Raum, wo ein alter Mann an einem Schreibtisch saß und arbeitete, und da geschah es, daß er mit seiner merkwürdigen Bitte donnern zu lernen, hervortrat. Aber er war an die falsche Adresse geraten; er sprach, wie er bald herausfand, nicht mit dem lieben Gott, sondern nur mit dem Registrator551.
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Fairley, B. (1965). Himmel und Hölle. In: Heinrich Heine. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-98823-2_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-98823-2_7
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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