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Einführung: Die Seele des Menschen und der Staat oder Wozu Politiker die Psychologie (miss-)brauchen — Der Behaviorismus —

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Zusammenfassung

Erfolgreiche Politiker waren zu allen Zeiten gute Psychologen. Jeder ist geneigt, dem zuzustimmen, doch, bitte, — was ist »erfolgreich« in der Politik? Wir fragen hier nicht, was ein »guter« Politiker ist, weil Gut und Böse ethische Beurteilungsmaßstäbe sind, die sich in der Geschichte nur zu oft wieder am »Erfolg« ausrichten. Wenn darunter zu verstehen ist, daß der Politiker ein gesetztes Ziel erreicht hat, ist noch lange nicht entschieden, ob dieses Ziel gut oder schlecht, wem es nützlich oder schädlich war. Bismarck z. B. hat sein Ziel, die deutsche Einigung unter Preussens Führung, erreicht; aber wollten sie alle, die Fürsten und die Bürger, die Arbeiter und Bauern, die Pfälzer und die Bayern, die Friesen und die Oberschlesier, diese Einigung und gerade so? Und die Franzosen, die Polen, die Engländer, die Österreicher, die Dänen und die Russen, ihre Völker und ihre Regierungen? Waren die Folgen nicht auch Kulturkampf und Sozialistengesetz, Kolonialpolitik und Weltkrieg? Wir sehen: Erfolg ist eine umstrittene Sache in der Politik, eben ein Werturteil. Und darum sagt unser erster Satz, daß auch ein Psychologe nicht ohne Werturteile, sine ira er studio, Politik und Geschichte betrachten, erforschen und erzählen kann.

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Anmerkungen zur Einführung

  1. »Die Psychologie wurde direkt im Zusammenhang mit der Untersuchung des Verlustes an traditioneller politischer Loyalität eingesetzt«, schreibt Friedhelm Streiffeier in dem lesenswerten Buch »Politische Psychologie«, Hamburg (Hoffman und Campe Verlag) 1975, S. 11. Da Steiffeler besonders die amerikanischen Forschungen aus der Schule des Behaviorismus einer strengen politischen Kritik unterzieht, ist es als Ergänzung zu dieser Einführung gut geeignet.

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  2. Die Weiterentwicklung stellen dar: Josef Rattner, Tiefenpsychologie und Politik, Einführung in die politische Psychologie, Freiburg i.B. 1970,

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  3. Bruno W. Reimann: Psychoanalyse und Gesellschaftstheorie, Darmstadt und Neuwied (Luchterhand Verlag) 1973.

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  4. Die Auswirkungen des B. auf die Political Science in den USA dokumentiert u.a. die repräsentative Auswahl von Ekkehart Krippendorf: Political Science. Amerikanische Beiträge zur Politikwissenschaft, Tübingen 1966.

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  5. Am besten informiert über diese Entwicklung Friedrich Jonas: Geschichte der Soziologie IV, Reinbek bei Hamburg 1969.

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  6. In den angehängten Quellen findet sich auch ein zentraler Auszug aus Talcott Parsons’ »Beiträge zur soziologischen Theorie«. Eine spätere Arbeit von Parsons ist: Sozialstruktur und Persönlichkeit. New York 1964, deutsch: Frankfurt a.M. (EVA) 1968.

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  7. Eine Sammlung der wichtigsten Arbeiten von Thomas erschien unter dem Titel »Person und Sozialverhalten« in der Sammlung Soziologische Texte, Luchterhand Verlag, Neuwied und Berlin 1965.

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  8. Die deutsche Ausgabe des 1957 in New York erschienenen Buches gab der Econ Verlag in Düsseldorf 1958 heraus. Eine nicht ebenso originelle deutsche Folgepublikation ist ein Buch von Kurt Gayer: Wie man Minister macht. Politik und Werbung, Stuttgart 1963.

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  9. Almonds Arbeit über The Appeals of Communism erschien 1954, 1959 veröffentlichte der Chef des FBI J. E. Hoover MASTERS of DECEIT The Story of Communism in America. Über die politischen Hintergründe dieser mit den Namen Joe McCarthy und Richard M. Nixon eng verbundenen Hexenjagd auf »Kommunisten« und die gesamte psychologische Problematik des »Kommunismus« informiert umfassend Ernst—August Roloff: Exkommunisten. Abtrünnige des Weltkommunismus, ihr Leben und ihr Bruch mit der Partei in Selbstdarstellungen. Mainz 1969.

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  10. Einen repräsentativen Einblick in die amerikanischen Forschungen gewährt Wilbur Schramm (Hrsg.): Grundfragen der Kommunikationsforschung Orig. (The Science of Human Communication) 1963 in New York, deutsch im Juventa Verlag München 1964 erschienen. Die Arbeit von Katz und Lazarsfeld, Orig. 1955, erschien 1962 in Wien, die von Lazersfeld, Berelson und Gaudet in der Reihe Soziologische Texte 1969 in Neuwied und Berlin (Luchterhand).

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  11. Ein typisches Beispiel für pseudowissenschaftliche, aber publikumswirksame »Psychographie« ist das Buch des Psychiaters Gustav Bychowski: Dictators and Disciples, New York 1948 (!),

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  12. Von grundlegender Bedeutung ist auch die Studie von Eric Hofer: The True Believer (1951), 1965 bei Rowohlt unter dem Titel »Der Fanatiker« erschienen.

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  13. Eine Folgearbeit ist Josef Rudin: Fanatismus. Olten und Freiburg i. B. 1965.

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  14. Sehr empfehlenswert die Lektüre von 4 Vorträgen, die Marcuse unter dem Titel »Psychoanalyse und Politik« 1968 (!) veröffentlichte (EVA Frankfurt am Main).

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Roloff, EA. (1976). Einführung: Die Seele des Menschen und der Staat oder Wozu Politiker die Psychologie (miss-)brauchen — Der Behaviorismus —. In: Psychologie der Politik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-98800-3_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-98800-3_1

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-30052-2

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