Skip to main content

Poesie und Propaganda

Kriegsgedichte in der Times und im Schwäbischen Merkur 1914–1918

  • Chapter
Kriegsalltag
  • 120 Accesses

Zusammenfassung

Während des Ersten Weltkrieges wurden in unregelmäßigen Abständen Kriegsgedichte in der Londoner Times veröffentlicht. Die Dichter waren zum Teil Frontsoldaten oder Matrosen, zum Teil „einfache Bürger“, die die Notwendigkeit verspürten, ihren durch das Weltgeschehen oder das Erleiden persönlicher Not aufgewühlten Gefühlen in poetischer Form Ausdruck zu geben, und zum Teil namhafte Poeten, wie zum Beispiel der „Poet Laureate“, der königliche Hofdichter, Robert Bridges. Beim Lesen der Gedichte fällt auf, daß, obwohl eine Vielfalt von Themen behandelt und eine Reihe verschiedener Haltungen eingenommen wird, in keinem einzigen Fall der Krieg an sich, die Notwendigkeit seiner Fortsetzung, „sein Sinn“, in Frage gestellt werden. Im Gegenteil, auch in jenen Gedichten, die sich mit dem Tod einer geliebten Person oder mit der Situation an der Front beschäftigen, wird entweder argumentiert oder vorausgesetzt, daß der Krieg einen Sinn habe oder einen höheren Zweck erfülle. Im Rückblick auf die damalige Zeit, auch ohne Kenntnis der Haltung der Times in der Frage des Sinnes oder der Sinnlosigkeit des Krieges, ist es offenkundig, daß die Timesgedichte einen propagandistischen Zweck erfüllten, indem sie explizit oder implizit die britische Teilnahme am Krieg und seine Fortsetzung zu rechtfertigen versuchten.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Hardcover Book
USD 89.99
Price excludes VAT (USA)
  • Durable hardcover edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Anmerkungen

  1. A. J. P. Taylor, English History 1914–1945, Oxford, 1965, S. 18: „Any paper publishing unauthorized news, or still worse speculating about future strategy, ran the risk of a prosecution under D.O.R.A., and most newspapers walked warily.“ D.O.R.A. wirkte demnach einschüchternd auf die britische Presse.

    Google Scholar 

  2. Klaus Vondung, „Propaganda oder Sinndeutung?“, in: Klaus Vondung (Hrsg.), Der 1. Weltkrieg in literarischer Gestaltung, 1980, S. 11–37.

    Google Scholar 

  3. Paul Fussell, The Great War and Modern Memory, New York und London, 1975.

    Google Scholar 

  4. S. zu diesem Thema M. H. Abrahams, Natural Supernaturalism, London, 1971.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Peter Knoch

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1989 Springer-Verlag GmbH Deutschland

About this chapter

Cite this chapter

Dines, P. (1989). Poesie und Propaganda. In: Knoch, P. (eds) Kriegsalltag. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-98799-0_8

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-98799-0_8

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-30320-2

  • Online ISBN: 978-3-476-98799-0

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

Publish with us

Policies and ethics