Zusammenfassung
Hatten in den Jahren der Verfolgung die kirchlichen Gegensätze zeitweilig geruht, so erwachten sie nach dem Siege Constantins alle mit neuer Kraft. Selbst Colluthus beanspruchte wieder, Bischof von Alexandria zu sein, und weil die Melitianer, seit er sich Alexander unterworfen hatte, nichts mehr von ihm wissen wollten, gründete er die neue Sekte der Colluthianer. Denn jede Partei war natürlich fest überzeugt, daß sie die einzig wahre christliche Kirche sei, und hielt ihre Ansprüche darauf für so einleuchtend, daß nur verruchte Ketzer, die der Teufel verblendete, ihnen die Anerkennung versagen könnten. Da man nun wußte, daß der neue Beherrscher des Ostens ein guter Christ war, meinte jede, er müsse für sie eintreten und ihr zu ihrem zweifellosen Rechte verhelfen. Constantin betrachtete es als seine Aufgabe, die Einheit der Kirche herzustellen, und obgleich ihm der Versuch dazu in Afrika schon gründlich mißlungen war, wollte er ihn doch im Orient erneuern. Sobald am 18. September 324 die Entscheidungsschlacht geschlagen war, berief er daher ein Konzil nach Ancyra, der Hauptstadt Galatiens.
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Seeck, O. (1966). Das ökumenische Konzil und seine Folgen. In: Geschichte des Untergangs der antiken Welt. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-98784-6_10
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