Zusammenfassung
In seinen Frankreich- und Deutschlandschriften hat der Zeitschriftsteller Heine ein Verständnis der politischen und kulturellen Geschichte beider Länder entwickelt, das gegenüber der damaligen Historiographie neuartig war. Seine praktisch-politische Einstellung zur beiderseitigen Vergangenheit und Gegenwart beruht auf geschichtsphilosophischen Voraussetzungen und allgemeinen Prinzipien, die jedoch an keiner Stelle zu einer konsistenten Theorie ausgebaut worden sind. Das mag als ein um so größerer Mangel erscheinen, als Heines Geschichtsauffassung und Geschichtsschreibung zugleich die Grundlagen zu seinen politischen und ästhetischen Anschauungen enthalten, d.h. seine Anschauung vom politischen Auftrag des modernen Künstlers läßt sich nicht unabhängig von seiner Konzeption des modernen Geschichtsverlaufs verstehen. Als weiteres Manko kommt hinzu, daß die im Werk verstreuten Äußerungen zur Geschichte ein widersprüchliches bzw. ambivalentes Bild entstehen lassen.
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Literatur
zu Entstehung: DHA 10, 795–801.
zu Fatalismus, Schwärmerei und Recht der Gegenwart: Geschichtsphilosophie: Joachim Ritter (Hg.), Art. »Geschichtsphilosophie«;
»Historische Schule«. — Verschiedenartige Geschichtsauffassung: Helmut Koopmann 1970, 165–176;
Karlheinz Fingerhut 1971, 54–57;
Wolfgang Kuttenkeuler 1972, 57ff.;
Helmut Koopmann 1972b, 453ff.;
Susanne Zantop;
Stefan Bodo Würffei 1986, 286–292 [vertritt 290f. die These, nach der Heines Beharren auf dem Recht des Subjekts Adornos und Horkheimers »Dialektik der Aufklärung« und die Kritische Theorie vorwegnimmt];
Antoon A. van den Braembussche;
Jürgen
Ferner, 197–209: Indifferentismus contra Aufklärung [stellt erstmals zusammenhängend Heines ge-schichtsphilosophische Fragestellung und deren Entwicklung im Gesamtwerk dar;
interpretiert das Fragment von 1833 aus umfassender Perspektive als »Wendepunkt« in Heines Geschichtsdenken, das an der Tradition des 18. Jahrhunderts und des deutschen Idealismus festhalte].
zu Das Individuelle und die Gattung: Karlheinz Fingerhut 1971, 57–80, 81–91;
Wolfgang Kuttenkeuler 1972;
Helmut Koopmann 1972b;
Norbert Alten-hofer 1993, 104–153: Chiffre, Hieroglyphe, Palimpsest. Vorformen tiefenhermeneutischer und intertex-tueller Interpretationen im Werk Heines, 105–120 [zuerst 1979];
Jost Hermand 1993, 149–168: Gewinn im Verlust. Zu Heines Geschichtsphilosophie [zuerst 1982;
spez. zu Nordsee III].
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Höhn, G. (2004). Verschiedenartige Geschichtsauffassung. In: Heine-Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05614-6_39
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05614-6_39
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01965-3
Online ISBN: 978-3-476-05614-6
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