Neue Gedichte

Zusammenfassung

Siebzehn Jahre sollten vergehen, bevor eine zweite Lyriksammlung erschien. Läßt sich der Plan eines neuen, separaten Lyrikdruckes bis auf das Jahr 1832 zurückverfolgen, so war die Versdichtung, genährt von grundsätzlichen Zweifeln an der Zeitgemäßheit gebundener Rede, in dem Jahrzehnt der großen Frankreich- und Deutschlandschriften auffällig zurückgegangen. In der zweiten Hälfte der 30er Jahre durchkreuzten neben mangelnder Produktion vor allem Verlegerinteressen und normative Kritik das Vorhaben, eine Fortsetzung des Buchs der Lieder zustande zu bringen — noch 1844 betrachtet Heine die Neuen Gedichte »als den zweiten Teil des ›Buchs der Lieder‹« (B 1, 17). Abgesehen von den späteren Zusätzen zur 3. Auflage, umfaßt die zweite Sammlung dann Gedichte, die zwischen 1822/1824 und 1844 entstanden und ab 1829 gedruckt worden sind. — Die wichtigsten Abschnitte der langen und umstrittenen, von DHA und von Renate Francke detailliert rekonstruierten Entstehungsgeschichte werden im folgenden kurz skizziert.