Zusammenfassung
Die Frage, wie in der Schule mit trivialen Texten richtig umzugehen sei (vgl. zum Folgenden ausführlicher auch Nusser, 1984, S. 165 ff.), ist deshalb so schwer zu beantworten, weil deren Lektüre stark gefühlsbezogen ist. Trivialliteratur wird gelesen, weil mit ihrer Hilfe in der Realität erfahrene Versagungen und Enttäuschungen kompensiert und zugleich Wunschträume erfüllt werden können. Andererseits ist es das Anliegen eines um Aufklärung und Emanzipation des Menschen bemühten Unterrichts, durchschauen zu lehren, auf welche Weise Trivialliteratur ihre Leser auch manipuliert. Hieraus ergibt sich jener schon in 1.3. erwähnte didaktische Konflikt (vgl. Dahrendorf, 1971) zwischen Anerkennung der Bedürfnisse der Schüler, triviale Texte zu lesen, und der Aufgabe der Schule, Schüler zur Kritikfähigkeit zu erziehen. Der Versuch, diesen Konflikt zu lösen, bestimmt seither die gesamte Diskussion der mit Trivialliteratur beschäftigten Didaktiker. Dabei wird zunächst die aufklärerische Aufgabe des Literaturunterrichts stark betont, dann — als Reaktion darauf — das Recht des faszinierten Schülers, bis seit den 80er Jahren schließlich ausgewogenere Vorschläge beide Positionen zu vereinbaren suchen.
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Literatur
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Nusser, P. (1991). Didaktik der Trivialliteratur. In: Trivialliteratur. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05581-1_6
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-05581-1
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