Auslands- und Grenzlanddeutschtum

Zusammenfassung

Die schon lange vor 1933 vorhandene und von diesem Zeitpunkt an verstärkt erscheinende Literatur des sogenannten Auslands- und Grenzlanddeutschtums verdankte sich der Tatsache, daß in vielen europäischen Ländern wie auch in Nord-und Mittelamerika zum Teil starke deutsche Minderheiten existierten. In den nach dem Ersten Weltkrieg zunehmenden Diskussionen um die Grenzen des Deutschen Reiches einerseits wie die Zugehörigkeit zum deutschen Volke andererseits wurde allgemein von 20–30 Millionen Deutscher außerhalb der Reichesgrenzen gesprochen. (Vgl. Fittbogen 1924; 8. Aufl. 1937; Boelitz 1926; Thierfelder 1933) Als Auslandsdeutsche bezeichnete man diejenigen, die selbst bzw. deren Vorfahren in andere Staaten ausgewandert waren, z. B. in Staaten des nord- und südamerikanischen Kontinents wie auch Staaten Ost- und Südosteuropas. Dominant waren hier vor allem die deutschen Minderheiten in Ungarn (das sogenannte Banat, später zu Rumänien gehörend), in Rumänien (Siebenbürgen) wie in Rußland (u.a. in der sogenannten Wolgarepublik).