Zusammenfassung
Kants Handlungstheorie ist kausalistisch: Die Gründe des Handelns sind zugleich die Ursachen des beobachtbaren Verhaltens. Dabei unterscheidet Kant jedoch, anders als gegenwärtige kausale Handlungstheorien, zwischen zwei Weisen, auf die menschliches Handeln beschrieben werden kann: einer theoretisch-erklärenden und einer praktischteilnehmenden Beschreibung. Diesen beiden Zugangsweisen zum Phänomenbereich Handeln entsprechen eine »empiristische« und eine »transzendentale« Ebene der philosophischen Handlungstheorie. (»Transzendental« insofern, als die Unterscheidung zwischen »Dingen an sich« und »Erscheinungen« ins Spiel kommt; vgl. § 1.) Die empiristische Ebene liefert eine Deutung und Rechtfertigung des theoretisch-erklärenden, am Beispiel der Naturwissenschaften orientierten und insofern empirischen Zugangs zu menschlichem Handeln, etwa in der Psychologie oder der Soziologie. Sie führt die Grundbegriffe einer empirischen Betrachtung von Handlungen ein, untersucht den theoretischen Status der dabei verwendeten Erklärungen und macht nicht zuletzt auf die Grenzen des empirischen Zugangs aufmerksam. Kant hat eine solche empiristische Handlungstheorie in Ansätzen entwickelt und in den Teilen, die für seine Ethik von Bedeutung waren, auch näher ausgeführt (Kapitel II).
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Willaschek, M. (1992). Zusammenfassender Überblick über die Handlungstheorie Kants. In: Praktische Vernunft. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05577-4_15
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05577-4_15
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00864-0
Online ISBN: 978-3-476-05577-4
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