Zusammenfassung
Friedrich Nietzsche zählt zu jenen Schriftstellern, die zeitlebens ihren Status als Autor reflektiert haben. Nietzsches Konzeptualisierung der eigenen Autorschaft1 hebt im Spätsommer 1858 mit dem autobiographischen Versuch des knapp Vierzehnjährigen an, retrospektiv drei Phasen in der Entstehungsgeschichte seiner Jugendgedichte, von denen er 46 chronologisch verzeichnet, zu unterscheiden: die erste Phase der ohne Vorbilder der Erhabenheit von »Naturscenen« entsprungenen, aber durch die Ungelenkheit von ›sprachlichen Härten‹ gekennzeichneten Gedichte, die der zweiten, nachträglich verabscheuten Phase weicht, in der das fehlende Handwerk von Reim und Vermaß durch ein Übermaß an »geschmückter und strahlender Sprache« kompensiert wurde, ehe der heranwachsende Dichter in der dritten Phase versuchte, »die erste und die zweite zu verbinden d. h. Lieblichkeit mit Kraft vereinen«.2 Dreißig Jahre später neigt sich Nietzsches Konzeptualisierung der eigenen Autorschaft mit dem autobiographischen Versuch, dem Korpus seiner Schriften den gesetzgeberischen Anschein eines zweiten, den ersten vermeintlich ersetzenden und die ganze Epoche hysterisierenden Dekalogs zu geben, indem er der Entstehungsgeschichte seiner Bücher retrospektiv die ebenso zwingende wie verhängnisvolle Teleologie ihrer Zehnzahl einschreibt,3 ihrem Ende zu: »Ich habe jetzt mit einem Cynismus, der welthistorisch werden wird, mich selbst erzählt: das Buch heißt ›Ecce homo‹ und ist ein Attentat ohne die geringste Rücksicht auf den Gekreuzigten […].
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Notizen
Vgl. grundsätzlich, aber aus der eingeschränkten Perspektive von Nietzsches später Autobiographie Kittler, Friedrich: »Wie man abschafft, wovon man spricht: Der Autor von ›Ecce homo‹«, in: Literaturmagazin Nr. 12 (Mai 1980), Sonderband »Nietzsche«, S. 153–178,
und Kleinschmidt, Erich: »Abwesende Gegenwärtigkeit. Grenzpositionen der Autorschaft in Friedrich Nietzsches ›Ecce homo‹«, in: Weimarer Beiträge. Zeitschrift für Literaturwissenschaft, Ästhetik und Kulturwissenschaften 46. Jg. (2000), Heft 2, S. 165–179;
im Zusammenhang mit dem hier behandelten Thema von Nietzsches Konzeptualisierung der Autorschaft als Paradigma des französischen (Post-) Strukturalismus vor allem auch Detering, Heinrich: »Die Tode Nietzsches. Zur antitheologischen Theologie der Postmoderne«, in: Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken 52. Jg., Heft 594/595 (September/Oktober 1998), S. 876–889.
Nietzsche, Friedrich: »Ausmeinem Leben. —/von/F. W. Nietzsche./I./Die Jugendjahre. —/1844–1858« (»geschrieben vom 18 Aug[ust] bis 1 September 1858«), in: ders., Jugendschriften 1854–1861, herausgegeben von Hans Joachim Mette, München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1994
(= Fotomechanischer Nachdruck der Ausgabe: Friedrich Nietzsche, Werke und Briefe. Historischkritische Gesamtausgabe, München: C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung 1933–1940 [=BAW], 5 Bde., Bd. 1), S. 1–32, insbes. S. 11, S. 15–16 und S. 27–30.
Nietzsches Briefe werden zitiert nach Friedrich Nietzsche, Sämtliche Briefe. Kritische Studienausgabe in 8 Bänden, herausgegeben von Giorgio Colli und Mazzino Montinari, München/Berlin-New York: Deutscher Taschenbuch Verlag/Walter de Gruyter 1986 (= KSB), hier KSB 7, Nr. 730, S. 224–226, S. 226. Teil dieser Teleologisierung ist die Umstellung des zweitletzten und des letzten der zehn Kapitel über Nietzsches Schriften in Ecce homo. Vgl. dazu Groddeck, Wolfram: »›Die Geburt der Tragödie‹ in ›Ecce homo‹. Hinweise zu einer strukturalen Lektüre von Nietzsches ›Ecce homo‹«, in: Nietzsche-Studien. Internationales Jahrbuch für die Nietzsche-Forschung 13 (1984), S. 325–331, S. 329: »In der Abfolge der Selbstinterpretationen ist die Schlußstellung von ›Der Fall Wagner‹ der einzige Verstoß gegen die Entstehungschronologie des Werkes, denn diese Schrift ist einige Monate vor ›Götzen-Dämmerung‹ entstanden und auch früher erschienen. Ich halte die Umstellung in der Reihe der Selbstinterpretationen nicht für zufällig, denn die Überschrift des letzten Kapitels wird dadurch kompositorisch exponiert;
Nietzsche an Georg Brandes in Kopenhagen, Torino, via Carlo Alberto 6, III/den 20. Nov. 1888, KSB 8, Nr. 1151, S. 482–483, S. 482. Zu den terminologischen Anklängen an die von Nietzsche in den achtziger Jahren intensiv rezipierte Hysterie-Forschung der Pariser Salpêtrière vgl. etwa Lampl, Hans-Erich: »Ex oblivione: Das Féré-Palimpsest. Noten zur Beziehung Friedrich Nietzsche — Charles Féré (1857–1907)«, in: Nietzsche-Studien. Internationales Jahrbuch für die Nietzsche-Forschung 15 (1986), S. 225–264.
Nietzsches Schriften werden, wenn nicht anders angegeben, zitiert nach Nietzsche, Friedrich: Kritische Studienausgabe in 15 Bänden, herausgegeben von Giorgio Colli und Mazzino Montinari, München/Berlin/New York: Deutscher Taschenbuch Verlag/Walter de Gruyter 1980 (= KSA), hier KSA 6, S. 298–301, S. 298: EH, »Warum ich so gute Bücher schreibe 1«. Zur Auflösung der benützten Siglen:
Diese Unterscheidung wird bekanntlich einen der wichtigsten Schritte auf Jacques Lacans »Rückkehr zu Freud« bilden. Vgl. Lacan, Jacques: »Subversion des Subjekts und Dialektik des Begehrens im Freudschen Unbewußten« (1960, 1966), aus dem Französischen übersetzt von Chantal Creusot und Norbert Haas, in: ders., Schriften II, ausgewählt und herausgegeben von Norbert Haas, Olten-Freiburg/Br.: Walter-Verlag 1975, S. 165–204, insbes. S. 174ff. Schon bei Nietzsche finden sich Anhaltspunkte für Lacans Gleichung »me connaître« und »méconnaître«: »Täglich erstaune ich: ich kenne mich selber nicht!« (KSA 9, S. 325: 7[39], Ende 1880).
Groddeck, Wolfram: »›Vorstufe‹ und ›Fragment‹. Zur Problematik einer traditionellen textkritischen Unterscheidung in der Nietzsche-Philologie«, in: Stern, Martin (Hg.), Textkonstitution bei mündlicher und schriftlicher Überlieferung, Tübingen: Max Niemeyer Verlag 1991, S. 165–175,
und Kohlenbach, Michael/Groddeck, Wolfram: »Zwischenüberlegungen zur Edition von Nietzsches Nachlaß«, in: Text. Kritische Beiträge 1 (1995), »Text-Kritik«, S. 21–39.
Diese beiden Achsen, die Sprachkritik und die physiologische Kritik, hat Kalb, Christof: Desintegration. Studien zu Friedrich Nietzsches Leib- und Sprachphilosophie, Frankfurt/M.: Suhrkamp Taschenbuch Verlag 2000 (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft 1468), unter dem Vorzeichen der »Selbstbildung« aufeinander bezogen.
Vgl. dazu Müller-Lauter, Wolfgang: »Der Organismus als innerer Kampf. Der Einfluß von Wilhelm Roux auf Friedrich Nietzsche«, in: Nietzsche-Studien. Internationales Jahrbuch für die Nietzsche-Forschung 7 (1978), S. 189–223 (mit anschließender Diskussion S. 224–235);
erweiterter Wiederabdruck in ders., Über Werden und Wille zur Macht. Nietzsche-Interpretationen 1, Berlin/New York: Walter de Gruyter 1999, S. 97–140.
Zur jüngsten Forschung über Nietzsches Sprachkritik im Frühwerk vgl. die gründliche und bibliographisch gesättigte Studie von Hödl, Hans Gerald: Nietzsches frühe Sprachkritik. Lektüren zu »Ueber Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne« (1873), Wien: WUV-Universitätsverlag 1997.
vgl. Lypp, Bernhard: »Nietzsche — Die Selbsterzeugung der Aufklärung«, in: Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken 39. Jg., Heft 6, Nr. 436 (Juni 1985), S. 474–483,
und Bohrer, Karl Heinz: »Nietzsches Aufklärung als Theorie der Ironie«, in: Sinn und Form. Beiträge zur Literatur 46. Jg (1994), Heft 5, S. 713–730.
Vgl. Verf., »Zur Genealogie der Genealogie. Josef Kohler, Albert Hermann Post, Friedrich Nietzsche und Michel Foucault: Vergleichend-ethnologische Strafrechtsgeschichte als Paradigma method(olog)ischer Instrumentalisierungen«, in: Seelmann, Kurt (Hg.): Nietzsche und das Recht, Vorträge der Tagung der Schweizer Sektion der Internationalen Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie, 9.–12. April 1999 in Basel, Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2001 (= Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie, Beiheft Nr. 77), S. 169–179.
Vgl. dazu grundsätzlich Brotbeck, Stefan: »Nietzsche erraten«, in: NietzscheStudien. Internationales Jahrbuch für die Nietzsche-Forschung 19 (1990), S. 143–175.
Peirce, Charles Sanders: »Comment rendre nos idées claires«, in: Revue philosophique de la France et de l’étranger VII (janvier à juin 1879), S. 39–57, S. 57;
Peirce, Charles Sanders: »Wie wir Ideen klar machen« (1878), aus dem Englischen übersetzt von Marlis Gerhardt, in ders., Die Festigung der Überzeugung und andere Schriften, herausgegeben und eingeleitet von Elisabeth Walther, Frankfurt/M./Berlin/Wien: Ullstein 1985, S. 59–78, S. 77: »Wer kann erraten, zu welchem Ergebnis es führen würde, wenn die wissenschaftliche Forschung zehntausend Jahre lang mit derselben Aktivität, wie in den letzten hundert Jahren, vorangetrieben würde?«
Vgl. die ausgezeichnete Studie von Stegmaier, Werner: »Nietzsches Zeichen«, in: Nietzsche-Studien. Internationales Jahrbuch für die Nietzsche-Forschung 29 (2000), S. 41–69.
Vgl. aber auch Nöth, Winfried: Handbuch der Semiotik, 2., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Stuttgart-Weimar: Verlag J. B. Metzler 2000, S. 34–35, »Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844–1900)«, der diesen allerdings sträflicherweise nach einer Ausgabe des Willens zur Macht zitiert.
Vgl. grundsätzlich Niehues-Pröbsting, Heinrich: »Anekdote als philosophiegeschichtliches Medium«, in: Nietzsche-Studien. Internationales Jahrbuch für die Nietzsche-Forschung 12 (1983), S. 254–286.
Vgl. dazu die unentbehrliche Studie von Niehues-Pröbsting, Heinrich: »Der ›kurze Weg‹: Nietzsches ›Cynismus‹«, in: Archiv für Begriffsgeschichte XXIV (1980), S. 103–122.
Vgl. auch ders.: Der Kynismus des Diogenes und der Begriff des Zynismus, München: Wilhelm Fink Verlag 1979
Diogenes Laertius, Leben und Meinungen berühmter Philosophen (1475, 1533),
aus dem Griechischen übersetzt von Otto Apelt, Hamburg: Felix Meiner 1967 (2. Aufl.), S. 314, VI 40. Vgl. dazu auch Steinmann, Kurt: »Vorwort«, in: Diogenes Laertios, Das Leben des Diogenes von Sinope (1475, 1533),
Dies ist ein Versäumnis der ansonsten sehr lesenswerten Monographie von Nehemas, Alexander: Nietzsche: Leben als Literatur (1985), aus dem Englischen übersetzt von Brigitte Flickinger, Göttingen: Steidl Verlag 1991.
Vgl. dazu grundsätzlich die das Thema erschöpfende Studie von Thüring, Hubert: Geschichte des Gedächtnisses. Friedrich Nietzsche und das 19. Jahrhundert, München: Wilhelm Fink Verlag 2001, zum Verhältnis zwischen Gedächtnis, »Ich« und den physiologischen Studien über Bewußtseinsbildung und Gedächtnisstörungen, allen voran von Théodule Ribot, Hermann Ebbinghaus und Ewald Hering, in deren Umkreis sich Nietzsches eigene Reflexionen bewegen, insbes. S. 311–343, »Leibgeschehen: Überschreitung der Historie (Théodule Ribot, Ewald Hering)«.
leichter zugänglich in: Lichtenberg, Georg Christoph: Schriften und Briefe in sechs Bänden, herausgegeben von Wolfgang Promies, München/Wien: Carl Hanser Verlag 1971, Band II: Sudelbücher II, Materialhefte, Tagebücher, S. 197–198, HII 146 nach der Promies-Zählung.
Gerber, Gustav: Die Sprache als Kunst, Erster Band, Bromberg: Mittler’sche Buchhandlung 1871;
vgl. Verf., »Nietzsches Wortspiel als Reflexion auf poet(olog)ische Verfahren«, in: Nietzsche-Studien. Internationales Jahrbuch für die Nietzsche-Forschung 17 (1988), S. 336–349, und Meijers, Anthonie und Verf., »Konkordanz zu den wörtlichen Abschriften und Übernahmen von Beispielen und Zitaten aus Gerber, Gustav: Die Sprache als Kunst (Bromberg 1871) in Nietzsches
Vgl. Most, Glenn und Fries, Thomas: »Die Quellen von Nietzsches RhetorikVorlesung«, in: Kopperschmidt, Josef und Schanze, Helmut (Hg.), Nietzsche oder »Die Sprache ist Rhetorik«, München: Wilhelm Fink Verlag 1994 (= FIGUREN 1), S. 17–38 und S. 251–258, S. 35.
Sommer, Andreas Urs: »Vom Nutzen und Nachteil kritischer Quellenforschung. Einige Überlegungen zum Fall Nietzsches«, in: Nietzsche-Studien. Internationales Jahrbuch für die Nietzsche-Forschung 29 (2000), S. 302–316, S. 313.
Vgl. Fuchs, Johannes: »Friedrich Nietzsches Augenleiden«, in: Münchner Medizinische Wochenschrift 120 (1978), S. 631–634, S. 633;
Vgl. Ludwig, Otto: »Geschichte des Schreibens«, in: Günther, Hartmut und Ludwig, Otto (Hg.), Schrift und Schriftlichkeit/Writing and Its Use. Ein interdisziplinäres Handbuch, 1. Halbband, Berlin/New York: Walter de Gruyter 1994 (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft 10.1), S. 48–65, S. 59: »Kurz: die Integration der verschiedenen Schreibarbeiten in einer einheitlichen, kontinuierlich sich entwickelnden Schreibhandlung führte zu einer Interaktion unter diesen und veränderte so den Schreibprozeß grundlegend.«
Vgl. Spicker, Friedemann: Der Aphorismus. Begriff und Gattung von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis 1912, Berlin/New York: Walter de Gruyter 1997 (= Quellen und Forschungen zur Literatur- und Kulturgeschichte 11), S. 380–395, »Der Begriff im Spannungsfeld von Erkenntnis zwischen Wissenschaft und Literatur«.
vgl. Spicker, Friedemann: »Aphorismen über Aphorismen: Fragen über Fragen. Zur Gattungsreflexion der Aphoristiker«, in: Zeitschrift für deutsche Philologie 113 (1994), S. 161–198, insbes. S. 165–168.
Vgl. Fricke, Harald: Aphorismus, Stuttgart: J.B. Metzler 1984, S. 7–18.
Krüger, Heinz: Über den Aphorismus als philosophische Form (1957), mit einer Einführung von Theodor W. Adorno, München: edition text + kritik 1988, S. 84–85.
Deleuze, Gilles: Nietzsche und die Philosophie (1962), aus dem Französischen übersetzt von Bernd Schwibs, Frankfurt/M.: Syndikat 1985, S. 37.
Deleuze, Gilles: »Die Literatur und das Leben«, in ders., Kritik und Klinik (1993), aus dem Französischen übersetzt von Joseph Vogl, Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag 2000, S. 11–17.
Deleuze, Gilles: Spinoza. Praktische Philosophie (1981), aus dem Französischen übersetzt von Hedwig Linden, Berlin: Merve Verlag 1988, S. 27–41 (»Über den Unterschied zwischen der Ethik und einer Moral«).
Vgl. Ferry, Luc und Renaut, Alain: Antihumanistisches Denken. Gegen die französischen Meisterphilosophen (1985), aus dem Französischen übersetzt von Ulrike Bokelmann, München-Wien: Carl Hanser Verlag 1987.
Vgl. dagegen etwa die lesenswerten Rekontextualisierungen von Lecourt, Dominique: Les piètres penseurs, Paris: Flammarion 1999.
Frank, Manfred: »Kleiner (Tübinger) Programmentwurf. Philosophie heute und jetzt. Ein paar Überlegungen«, in: Frankfurter Rundschau vom 5. März 1988.
Gutmann, Thomas: »Nietzsches ›Wille zur Macht‹ im Werk Michel Foucaults«, in: Nietzsche-Studien. Internationales Jahrbuch für die Nietzsche-Forschung 27 (1998), S. 377–419, S. 378;
Vgl. Foucault, Michel: Archäologie des Wissens (1969), aus dem Französischen übersetzt von Ulrich Köppen, Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag 1981, 1986, S. 29–30.
Vgl. etwa Veyne, Paul: Der Eisberg der Geschichte. Foucault revolutioniert die Historie (1978), aus dem Französischen übersetzt von Karin Tholen-Struthoff, Berlin: Merve Verlag 1981, S. 77, Anm. 11: »Foucaults Methode fand ihren Ausgangspunkt wahrscheinlich in einer Meditation über die Genealogie der Moral, Zweite Abhandlung, 12.«
Vgl. Foucault, Michel: »Was ist ein Autor?« (1969), in: ders., Schriften zur Literatur, aus dem Französischen übersetzt von Karin von Hofer, Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch Verlag 1988, S. 7–31, S. 7;
vgl. dazu auch ders.: Die Ordnung des Diskurses, Inauguralvorlesung am Collège de France, 2. Dezember 1970 (1971), aus dem Französischen übersetzt von Walter Seitter, Frankfurt/M./Berlin/Wien: Ullstein 1977, S. 18–21, insbes. S. 21: »Um den Zufall des Diskurses in Grenzen zu halten, setzt der Kommentar das Spiel der Identität in der Form der Wiederholung und des Selben ein. Das Spiel der Identität, mit dem das Prinzip des Autors denselben Zufall einschränkt, hat die Form der Individualität und des Ich.«
Jannoud, Claude: »Michel Foucault et Gilles Deleuze veulent rendre à Nietzsche son vrai visage«, in: Le Figaro littéraire N° 1065, 15 septembre 1966, S. 7;
wiederabgedruckt in: Foucault, Michel: Dits et écrits 1954–1988, édition établie sous la direction de Daniel Defert et François Ewald avec la collaboration de Jacques Lagrange, Paris: Éditions Gallimard 1994 (4 tomes), Band I: 1954–1969, Paris: Gallimard 1994, S. 549–552, hier S. 551.
Deleuze, Gilles und Foucault, Michel: »Introduction générale«, in: Nietzsche, Friedrich: Le Gai Savoir/Fragments posthumes (1881–1882), texte et variantes établis par G. Colli et M. Montinari, traduits de l’allemand par Pierre Klossowski, Paris: Gallimard 1967, S. I–IV, hier S. II;
wiederabgedruckt in: Foucault, Dits et écrits (s. Anm. 109), Band I: 1954–1969, S. 561–564, hier S. 562.
Barthes, Roland: Leçon/Lektion, Antrittsvorlesung im Collège de France, gehalten am 7. Januar 1977 (1978), aus dem Französischen übersetzt von Helmut Scheffel, Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag 1980, S. 19.
Vgl. zum Folgenden auch Lindorfer, Bettina: Roland Barthes. Zeichen und Psychoanalyse, München: Wilhelm Fink Verlag 1998.
Barthes, Roland: Die Lust am Text (1973), aus dem Französischen übersetzt von Traugott König, Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag 1974, 1984, S. 50.
Barthes, Roland: »Der Tod des Autors« (1967), aus dem Französischen übersetzt von Matias Martinez, in: Jannidis, Fotis/Lauer, Gerhard/Martinez, Matias/Winko, Simone (Hg.), Texte zur Theorie der Autorschaft, Stuttgart: Philipp Reclam jun. 2000 (= Universal-Bibliothek 18058), S. 185–193, S. 192–193.
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Stingelin, M. (2002). »er war im Grunde der eigentliche Schriftsteller, während ich bloss der Autor war«. Friedrich Nietzsches Poetologie der Autorschaft als Paradigma des französischen Poststrukturalismus (Roland Barthes, Gilles Deleuze, Michel Foucault). In: Detering, H. (eds) Autorschaft: Positionen und Revisionen. Germanistische Symposien Berichtsbände. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05568-2_5
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