Zusammenfassung
Literaturwissenschaft als Kulturwissenschaft zielt traditionell darauf, Texte aus übergeordneten — politischen, sozialen, mentalen — Kontexten zu erklären. Unter einer erweiterten semiotischen Perspektive kehrt sie das Verhältnis von Text und Kontext um, indem sie versucht, jenseits der klassischen Auffassung von Textualität allgemeinere kulturelle Zeichenarsenale zu greifen: Sprachstrukturen, historische Semantiken, Diskurse, Habitus, mithin symbolische Phänomene, die den Rahmen des literarischen Textes überschreiten.1 Diese symbolischen Ordnungen sind nicht gleichzusetzen mit Kunst und Literatur, vielmehr artikulieren sie sich gleichermaßen in Diskursen, Praktiken, Texten und Institutionen. Mit dem Begriff der symbolischen Ordnung wird dem Umstand Rechnung getragen, dass Strukturwirkung und Sinnkonstruktion ineinandergreifen, so dass der Leitbegriff als Brückenschlag zwischen Strukturalismus und Hermeneutik aufgefasst werden kann: so wie Topoi strukturierend wirken, so Strukturen sinnstiftend.
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Literatur
Pierre Bourdieu, Roger Chartier und Roger Darnton, »Dialog über die Kulturgeschichte«, Freibeuter 26, 1985, S. 22–37, 43.
Joachim Bumke, Die höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im Mittelalter, 2 Bde., München 1986.
Lutz Fenske, »Der Knappe: Erziehung und Funktion«, in: Curialitas. Studien zu Grundfragen der höfisch-ritterlichen Kultur, hg. v. J. Fleckenstein, Göttingen 1990 (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 100), S.75–160, S. 105 f.
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Friedrich, U. (2001). Der Ritter und sein Pferd Semantisierungsstrategien einer Mensch-Tier-Verbindung im Mittelalter. In: Peters, U. (eds) Text und Kultur. Germanistische Symposien Berichtsbände. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05567-5_12
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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