Zusammenfassung
Im Text der Reise von München nach Genua, an dem Heine mehr als ein Jahr geschrieben hat und den er mehrfach umgearbeitet hat, zeigt sich das Ergebnis der schriftstellerischen Feinarbeit in der höchst komplexen Sinnstruktur, die bei einer linearen Lektüre nur sehr unvollständig wahrzunehmen ist.1 Die semantische Komplexität in diesem »Reisebild« hat in der Heine-Forschung zu unterschiedlichen Deutungen geführt, die sich mit der Entstehungsgeschichte, mit literaturhistorischen Aspekten oder aber mit den philosophischen und ideologischen Widersprüchen auseinandersetzen.2 Die Beschäftigung mit der formalen Komplexität des Textes und seiner kompositorischen Struktur bleibt dabei eher im Hintergrund. Die folgende Skizze versucht, einen Zugang zur poetologischen Problematik in Heines Reisebild über die Thematisierung seiner Formsemantik zu gewinnen.
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Notizen
Heinrich Heine, Historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke, in Verbindung mit dem Heinrich-Heine-Institut hrsg. Manfred Windfuhr, Band 7/1, Reisebilder III/IV, bearbeitet von Alfred Opitz, Hamburg 1986
Michel Espagne, »Die tote Maria: ein Gespenst in Heines Handschriften«, DVjs (1983), H2, 298–320,
Michael Werner, »Heines ›Reise von München nach Genua‹ im Lichte ihrer Quellen«, Heine-Jahrbuch (1975), 24–46;
Günter Oesterle, »Heinrich Heines ›Reise von München nach Genua‹ — ›ein träumendes Spiegelbild‹ vergangener und gegenwärtiger Zeiten«, in: Italienische Reise. Reisen nach Italien, hrsg. Italo Michele Battafarano, Luigi Reverdito Editore 1988, 257–277;
Friedrich Schlegel, Kritische Schriften, hrsg. Wolfdietrich Rasch, Darmstadt 31973, 10f.
Vgl. zu Karl Gutzkows Konzept des »Ideenschmuggels« ausführlichere Hinweise bei Gerhard Höhn, Heine-Handbuch. Zeit, Person, Werk, Stuttgart 1987, 151.
Vgl. dazu auch die Studie von Norbert Altendorfer, »Chiffre, Hieroglyphe, Palimpsest. Vorformen tiefenhermeneutischer und intertextueller Interpretation im Werk Heines.« in: ders., Die Verlorene Augensprache. Über Heinrich Heine, hrsg. Volker Bohn, Frankfurt a.M., Leipzig 1993, 104–153.
Diesen Hinweis entnehme ich der ungedruckten Lizentiatsarbeit von Martin Glau-ser, Der Traum zwischen Romantik und Moderne: Heine bei Nacht, Basel 1994.
Andreas Böhn, »Seelenwanderung und ewiges Wiederholungsspiel. Zum Verhältnis zwischen linearer und zyklischer Zeit in Heines ›Reisebildern‹«, in: Athenäum, Jahrbuch für Romantik 4, 1994, 283–310, besonders 303ff.
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Groddeck, W. (1999). Heinrich Heines Reise von München nach Genua als Paradigma einer ›modernen‹, nachromantischen Poetologie. In: von Graevenitz, G. (eds) Konzepte der Moderne. Germanistische Symposien Berichtsbände. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05565-1_18
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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