Zusammenfassung
Die Kategorie des Alterswerks ist schwer zu bestimmen. Das Altern selbst ist eine anthropologische Tatsache, der im Falle eines alternden Künstlers wohl ein Gestus der in sich reflektierten Wederholung, des Fazitziehens und der Bezugnahme auf schon etablierte Werkstrukturen zukommen mag. Dergleichen schwer faßbare Bestimmungen von altersspezifischer Reflexion, in denen sich biologische und ästhetische Kategorien so problematisch überkreuzen, führen nur allzu oft zu erbaulich lamentierenden Äußerungen über Tod und Altersweisheit. Um aus dem Begriff des Alterswerks eine trennscharfe ästhetische Kategorie zu entwickeln, bedarf es eines Theorierahmens, in dem Alterserfahrung zu einer ästhetischen Relevanz findet.
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Notizen
Theodor W. Adorno, »Spätstil Beethovens«, in: ders., Gesammelte Schriften, Band 17 = Musikalische Schriften IV, Frankfurt a.M. 1982, 13–17.
Theodor W. Adorno, Ästhetische Theorie, Frankfurt a.M. 51981 (im Text weiterhin unter der Sigle ÄT zitiert).
Vgl. Volker Klotz, Die erzählte Stadt, München 1969, 182f.
Vgl. dazu Wolfgang Preisendanz, »Die Erzählstruktur als Bedeutungskomplex der Akten des Vogelsangs«, Jahrbuch der Raabe-Gesellschaft (1981), 210—224.
vgl. Laurence A. Rickeis, Der unbetrauerbare Tod, Wien 1989.
Rickeis übernimmt die Krypta-Terminologie von: Nicolas Abraham, Maria Torok, Krypto-nymie. Das Verbarium des Wolfsmanns, Frankfurt a.M., Berlin 1979.
Vgl. Irene S. Di Maio, »Nochmals zu den Akten: Sphinx, Indianerprinzessin, Nilschlange«, Jahrbuch der Raabe-Gesellschaft (1987), 228–242.
Vgl. zum Eigentumsbegriff auch: Marianne Wünsch, »Eigentum und Familie. Raa-bes Spätwerk und der Realismus«, Jahrbuch der Schiller-Gesellschaft 31 (1987), 248–266.
Vgl. dazu Julia Kristeva, Die Revolution der poetischen Sprache, Frankfurt a.M. 1978.
vgl.: Jurij M. Lotman, Die Struktur literarischer Texte, München 21981, 356.
Die Überlegungen zur Thematik des Gastes und zum Essen habe ich aus dem Buch von Hans-Dieter Bahr, Die Sprache des Gastes, Leipzig 1994, übernommen.
vgl. Albrecht Koschorke, »Das buchstabierte Panorama. Zu einer Passage in Stifters Erzählung Granit«, VASILO 38 (1989), 3–13),
An der ganz unhaltbaren Voraussetzung, es mit einem realistischen Bild zu tun zu haben, scheitert der Aufsatz von Karl Konrad Polheim, »Die wirkliche Wirklichkeit. Adalbert Stifters Nachkommenschaften und das Problem seiner Kunstanschauung«, in: Untersuchungen zur Literatur als Geschichte, Festschrift für Benno von Wiese, hrsg. Vincent J. Günther, Helmut Koopmann, Peter Pütz und Hans Joachim Schrimpf, Berlin 1973, 385–418.
Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft, Hamburg 1974.
Vgl. zur Diskussion dieser These: Ursula R. Mahlendorf, »Stifters Absage an die Kunst?«, in: Goethezeit, Festschrift für Stuart Atkins, hrsg. Gerhard Hoffmeister, Bern, München 1981, 369–384.
So die These von: Hans-Peter Ecker, ›Darum muß dieses Bild vernichtet werden‹. Über wissenschaftliche Sinnspiele und poetisch gestaltete Medienkonkurrenz am Beispiel von Stifters Nachkommenschaften«, in: Adalbert Stifter. Dichter und Maler, Denkmalpfleger und Schulmann. Neue Zugänge zu seinem Werk, hrsg. Hartmut Laufhütte und Karl Möseneder, Tübingen 1996, 508–523.
Jean-Francois Lyotard, »Das Erhabene und die Avantgarde«, Merkur 1984, 154.
Conrad Ferdinand Meyer, Sämtliche Werke, hrsg. Hans Zeller und Alfred Zäch, 15 Bände, Bern 1959ff.
Vgl. zur Semantik der Tragödienschlußszene Peter von Matt, »The tongues of dying men …«, in: ders., Das Schicksal der Phantasie, München 1994, 11–24.
Vgl. Dietrich Weber, Theorie der analytischen Erzählung, München 1975.
Das Gadamerzitat finden sich in: Hans Georg Gadamer, Wahrheit und Methode, Tübingen 41975, 368.
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Simon, R. (1999). Gespenster des Realismus. Moderne-Konstellationen in den Spätwerken von Raabe, Stifter und C. F. Meyer. In: von Graevenitz, G. (eds) Konzepte der Moderne. Germanistische Symposien Berichtsbände. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05565-1_11
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-05565-1
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