Zusammenfassung
Wer sich mit ästhetischen Wertungen beschäftigt, wird von den Medien kaum abstrahieren können. Selbst eine Beschränkung auf Kanonbildung in definierten kulturellen Kontexten wird nach den Kommunikationsorganisationen fragen müssen, in deren Rahmen Wertungen, ästhetische wie außerästhetische, vorgenommen werden. Bewertungen in Form von Selektionen und Redaktionen sind, neben dem technischen Betrieb der Diffusion, die zentralen Aufgaben aller Medien. Die Produktion kann ausgelagert, in Auftrag gegeben oder gekauft werden. Die Selektion und Redaktion der Inhalte, die Vorgabe der Präsentationsformen und Formate sowie deren Einpassung in vorhandene Strukturen, im Blick auf ein soziologisch beschreibbares Publikum, aber geben den Medien ihre spezifische Macht. Von den ›gatekeepers‹ ist in der Kommunikationstheorie die Rede. Die Medienmacht ist zu einer ›Vierten Gewalt‹ stilisiert worden, die über das politische wie das kulturelle Leben, sogar über den Lebensstil des Einzelnen entscheide.
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Notizen
Helmut Schanze, »Ansätze zu einer Agenturtheorie der Medien unter besonderer Berücksichtigung des Fernsehens«, in: ders. (Hrsg.), Medientheorien — Medienpraxis. Fernsehtheorien zwischen Kultur und Kommerz, Arbeitshefte Bildschirmmedien 48, Siegen 1994, 79–86.
Pierre Bourdieu, Die feinen Unterschiede, Frankfurt a.M. 1982.
Vgl. Ludwig Bornscheuer, Topik. Zur Struktur der gesellschaftlichen Einbildungskraft, Frankfurt a.M. 1976; Dieter Breuer, Helmut Schanze (Hrsg.), Topik, München 1981.
Vgl. hierzu Dieter Breuer, Einführung in die pragmatische Texttheorie, München 1974; Karl Heinz Göttert, Argumentation, Tübingen 1978; Josef Kopperschmidt, Helmut Schanze (Hrsg.), Argumente — Argumentation. Interdisziplinäre Problemzugänge, München 1985; Wolfgang Klein, »Argumentationsanalyse. Ein Begriffsrahmen und ein Beispiel«, in: Kopperschmidt, Schanze (Anm. 6), 208–260; Josef Kopperschmidt, Argumentation. Sprache und Vernunft T. I, Stuttgart 1980; Josef Kopperschmidt, Methodik der Argumentationsanalyse, Stuttgart-Bad Cannstatt 1989; Chaim Perelman, Das Reich der Rhetorik, München 1980; Chaim Perelman, L. Olbrechts-Tyteca, Traité de l’Argumentation. La Nouvelle Rhétorique (1958), Brüssel 1970; Stephen Toulmin, The uses of argument (1958), dt. Der Gebrauch von Argumenten, Kronberg/Ts. 1975.
Vgl. hierzu ein Fallbeispiel: Helmut Schanze, »Der unwiederholbare Augenblick. Der Film ›Die Zweite Heimat‹ und das Dilemma des Qualitätsfernsehens«, in: Helmut Kreuzer, Helmut Schanze (Hrsg.), Bausteine III. Beiträge zur Ästhetik, Pragmatik und Geschichte der Bildschirmmedien, Arbeitshefte Bildschirmmedien 50, Siegen 1994, 141–146.
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Schanze, H. (1998). Ein »Frauenfilm von höchster ästhetischer Qualität«. Wertungsargumentationen im Fall des Films Heller Wahn von Margarethe von Trotta. Ein Beitrag zur Medienwertungsforschung. In: von Heydebrand, R. (eds) Kanon Macht Kultur. Germanistische Symposien Berichtsbände. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05564-4_23
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