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Das Porträt des Künstlers in den Kanonisierungsprozessen der Kunstgeschichte

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Part of the book series: Germanistische Symposien Berichtsbände ((GERMSYMP))

Zusammenfassung

Daß der ›Vater der Kunstgeschichte‹, Giorgio Vasari, dem Künstlerporträt eine besondere Rolle zumißt, ist allgemein bekannt, ebenso wie auch Fragen nach der Authentizität der von ihm identifizierten zahlreichen Künstlerporträts immer wieder aufgeworfen und oft genug negativ entschieden worden sind. Aufschlußreich sind außerdem die zwischen der ersten und zweiten Edition der Vite degli architettori, scultori e pittori bestehenden Unterschiede, zumal das in der revidierten Fassung von 1568 erklärte Interesse des Autors, jeder ›Vita‹ möglichst ein Porträt voranzustellen, wohl mit dafür verantwortlich zu machen ist, daß die nun illustrierte, zweite Edition gegenüber der ersten nicht nur um 144 Holzschnitte erweitert ist, sondern auch im Text mit rund vierzig ›neuen‹ Künstlerporträts aufwartet.1

Bei der Abfassung des Aufsatzes konnte ich immer wieder auf die Diskussionsbereitschaft von Hans-Ulrich Kessler und Johannes Nathan zählen. Letzterer hat den Fortgang der Arbeit in besonderer Weise und vielfältig unterstützt. Des weiteren unterzogen Christoph Jobst und Matthias Winner das Manuskript einer kritischen Lektüre und steuerten wertvolle Anregungen bei. Ihnen allen sei für ihre Hilfe herzlich gedankt.

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Notizen

  1. Giorgio Vasari, Le Vite de’ più eccellenti pittori, scultori e architettori, nelle redazioni del 1550 e 1568, hrsg. Rosanna Bettarini, Paola Barocchi, I/1–IV/1, Florenz 1966 ff., hier: »Proemio delle Vite«, II/1, 32. (Vgl. auch Vasaris Widmung an Cosimo de’Medici in der Ausgabe von 1568, I/1, 6). Wolfram Prinz, Vasaris Sammlung von Künstlerbildnissen. Mit einem kritischen Verzeichnis der 144 Vitenbildnisse in der zweiten Auflage der Lebensbeschreibungen von 1568, Florenz 1966; Charles Hope, »Historical Portraits in the ›Lives‹ and in the Frescoes of Giorgio Vasari«, in: Gian Carlo Gorfagnini (Hrsg.), Giorgio Vasari. Tra decorazione ambientale e storiografia artistica, Convegno di studi, Arezzo 8.–10. Oktober 1981, Florenz 1985, 321–338. Die These, daß auch schon für die erste Ausgabe Porträts geplant waren, bei Charles Davis, in: Giorgio Vasari (Ausstellung Arezzo, 26. September-29. November 1981), Florenz 1981, 214–215, und Julian Kliemann, ebd., 238. Zu Vasari jüngst: Patricia Lee Rubin, Giorgio Vasari. Art and History, New Haven, London 1995.

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Roesler-Friedenthal, A. (1998). Das Porträt des Künstlers in den Kanonisierungsprozessen der Kunstgeschichte. In: von Heydebrand, R. (eds) Kanon Macht Kultur. Germanistische Symposien Berichtsbände. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05564-4_10

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