Zusammenfassung
Die Frage, wie man im Hochmittelalter den Zusammenhang zwischen »Adel, Tugend und Geblüt« definierte, ist in den letzten Jahren von historischer wie germanistischer Seite eingehend behandelt worden. [1] Dabei wurde auch deutlich, daß die hochmittelalterlichen Positionen letztlich auf Vorstellungen der griechischen und römischen Antike zurückgehen, die das Christentum verarbeitete und umgestaltete; einen besonderen Akzent setzten dabei seit dem Frühmittelalter die ursprünglich germanischen Vorstellungen von der »Heiligkeit« des Geblüts. [2]
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Anmerkungen
Karl Heinz Borck: Adel, Tugend und Geblüt. Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur (Tüb.) 100 (1978) 423–457; Léopold Genicot: Naissance, fonction et richesse dans l’ordonnance de la soctété médiévale. In: Problèmes de stratification sociale. Hg. von Roland Mousnier. Paris 1968, S. 83–100; von mittellateinischer Seite: Marvin L. Colker: »De nobilitate animi«. Mediaeval Studies 23 (1961) 47–79 (mit Edition des wohl frühesten lateinischen Tugendadels-Traktats).
Vgl. Thomas Kaeppeli: Scriptores ordinis Praedicatorum II. Rom 1975, S. 133–152.
Hans Walther: Das Streitgedicht in der lateinischen Literatur des Mittelalters. München 1920, S. 156–158.
Vgl. Richard Schwaderer: Boccaccios deutsche Verwandlungen. Arcadia 10 (1976) 113–128, bes. S. 116f., 122f.; Wyles Übersetzung: Niklas von Wyle. Translationen. Hg. von Adelbert v. Keller. Stuttgart 1861 (Bibliothek des Litterarischen Vereins Stuttgart. 57), 2. Tranlatze, S. 79–90.
Vgl. Michael Seidlmayer: Die Entwicklung der italienischen Frührenaissance. Politische Anlässe und geistige Elemente. In: M. S.: Wege und Wandlungen des Humanismus. Göttingen 1965, S. 47–74 (frdl. Hinweis von Bernd Moeller). Barons Interpretation [vgl. Anm. 21], der in der ›Contentio‹ einen Appell an die Florentiner sieht, gegen die militärische Bedrohung der Stadt durch die Mailänder Visconti-Tyrannis zuden Waffen zu greifen, überschätzt den Einfluß dieser Bedrohung auf das intellektuelle »Klima« des Florentiner Frühhumanismus (vgl. Seidlmayer, S. 67–71).
So Walther Rehm: Kulturverfall und spätmhd. Didaktik. ZfdPh. 52 (1927) 289–330, hier S. 327 und Helmut Rössler: Adelsethik und Humanismus. In: H. R. (Hg.): Deutscher Adel 1430–1555. Darmstadt 1965, S. 234–250, hier S. 248.
Vgl. Lothar Bornscheuer: Topik. Frankfurt/Main 1976, S. 99: »Jeder Topos ist ›an sich‹ unbestimmt — allgemein, eröffnet jedoch in einem bestimmten Problemzusammenhang für die verschiedenartigsten Interessen konkrete Argumentationsperspektiven.«
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Honemann, V. (1984). Aspekte des ›Tugendadels‹ im europäischen Spätmittelalter. In: Grenzmann, L., Stackmann, K. (eds) Literatur und Laienbildung im Spätmittelalter und in der Reformationszeit. Germanistische Symposien Berichtsbände. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05553-8_25
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