Zusammenfassung
Die Diskussion sollte zu klären versuchen, 1. inwiefern der Gegenstand des Referates überhaupt mit dem Generalthema ›Literatur und Laienbildung‹ zu verknüpfen sei, und 2. ob das, was systematisierend ›Historiographie‹, hier speziell die des Deutschen Ordens, genannt werde, seiner Entstehung wie seiner Funktion nach nicht in ganz verschiedene Gebrauchssituationen gehöre und ganz unterschiedliche literarische Abläufe darstelle (Stackmann). Der Referent betont, daß er ebenso darauf habe hinweisen wollen, daß umgekehrt durch die isolierende Gattungsbetrachtung die historiographischen Texte von Texten anderer Art getrennt würden, mit denen sie eng zusammengehörten. Es lasse sich im Falle der Deutschordenschronistik im Detail verfolgen, wie aus ›Akten Geschichte entstehe‹. Akten, Urkunden und Chronistik dienten der Rechtswahrung und gehörten ihrer Entstehung und Funktion nach eng zusammen. Der tatsächlich — trotz einzuräumender Verpflichtung — nicht hergestellte Zusammenhang mit dem Tagungsthema sei jedoch nicht ohne weiteres herstellbar, zumal der einzige Laie, eben jener Georg von Egloffstein [1] nicht zu den Autoren zu zählen sei. Dagegen wurde eingewendet, der Ansatzpunkt für die Frage nach dem ›Laien‹ sei dort vorhanden, wo aus der lateinischen Formgebung deutsche Darstellung werde, wie im Fall der lateinischen Chronik des Peter von Duisburg und der volkssprachigen des Nikolaus von Jeroschin. Der neue Verwendungszweck dieser Reimchronik sei die Tischlektüre gewesen, also die Unterweisung von Laien.
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Kiepe-Willms, E. (1984). Diskussionsbericht. In: Grenzmann, L., Stackmann, K. (eds) Literatur und Laienbildung im Spätmittelalter und in der Reformationszeit. Germanistische Symposien Berichtsbände. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05553-8_10
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