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Allegorie und Symbol im Denksystem der Goethezeit

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Part of the book series: Germanistische Symposien Berichtsbände ((GERMSYMP))

Zusammenfassung

Erst in der Goethezeit (GZ), worunter ich den Zeitraum 1770–1830 verstehen will, werden die Terme ›Allegorie‹ (A) und ›Symbol‹ (S) systematisch in denselben Kontexten korreliert. In der ersten Hälfte der GZ werden tentativ verschiedene Definitionen und Korrelationen der beiden Terme ausprobiert [1]; erst in der zweiten Hälfte entstehen — nach einem Vorspiel bei Kant — systematische Theorien, in denen explizite Definitionen und feste Korrelationen der Terme aufgebaut werden und denen, trotz aller Divergenzen an der Oberfläche, eine gemeinsame abstrakte Denkstruktur zugrunde liegt, um die es mir hier geht. Die verschiedenen aufeinanderfolgenden Theorien stehen sicher in komplexen Relationen wechselseitiger Anregung, doch interessiert in meinem Kontext nur, daß es diese Theorien gibt, nicht aber, wer — vielleicht! — wen angeregt hat. Die herkömmlichen und einschlägigen Geschichtskonstruktionen sind ohnedies problematisch: sie basieren in der Regel auf einer unbegründeten Überschätzung Goethes nicht nur als Theoretiker, sondern auch als historiographischem Gewährsmann, von dem sie möglichst viele andere Autoren abhängig machen wollen, was im Falle Moritz’ kaum zu halten [2], selbst im Falle H. Meyers zu überdenken und etwa im Falle Schellings[3] sicher falsch ist. Mit Schelling beginnt eine neue Phase der A/S-Konzeptionen, die etwa mit Goethes Äußerungen vor 1802 praktisch nichts gemein hat, und, wenn man schon glaubt, Ahnen suchen zu sollen, am ehesten und am stärksten von Kant »beeinflußt« ist.

W. Müller-Seidel zum 60. Geburtstag

Der Streit über bedeuten und sein, der in der Religion so viel Unheil angestiftet hat, wäre vielleicht heilsamer gewesen, wenn man ihn über andere Materien geführt hätte, denn es ist eine allgemeine Quelle unseres Unglücks, daß wir glauben, die Dinge seien das wirklich, was sie doch nur bedeuten.

(Lichtenberg: Sudelbücher, Heft A)

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Walter Haug

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© 1979 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Titzmann, M. (1979). Allegorie und Symbol im Denksystem der Goethezeit. In: Haug, W. (eds) Formen und Funktionen der Allegorie. Germanistische Symposien Berichtsbände. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05550-7_36

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05550-7_36

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00418-5

  • Online ISBN: 978-3-476-05550-7

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

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