Zusammenfassung
In der Allegorieforschung ist inzwischen die Spannung zwischen theoretischem und aktualisiertem allegorischen Diskurs als Problem anerkannt [1], wenn auch daraus für die funktionale Interpretation der allegorisierenden Darstellungspraxis noch kaum für die mittelalterliche Epoche, ganz zu schweigen von der frühneuzeitlichen Spätphase einer allegorischen Textübung, Folgerungen gezogen worden sind. Die theoretische Analyse der geistigen Grundlagen für Einsatz und Deutung von Allegorien hat für die Hermeneutik älterer literarischer Texte viel beigetragen und zugleich den Blick für den Traditionsabbruch des bildlichen Darstellens und Denkens seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert geschärft. Nur am Rande wurde dabei die Frage aufgeworfen, welche Funktion der Allegorie im kommunikativen Textumgang zwischen Autoren und Rezipienten historisch zugekommen sein könnte [2].
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Anmerkungen
Vgl. Fischart: Geschichtklitterung [s. Anm. 31], S. 25 f. im Anschluß an Rabelais’ Vorrede zum ›Gargantua‹ (hg. R. Calder, Genève 1970, S. 13 f.). Die Ausführung greift auf die Allegorie vom Markknochen zurück, die ihrerseits auf der medulla verborum des Aulus Gellius (18, 4, 2) fußt. Zu Grimmelshausen Feldges, S. 15 ff. u. 23 f.; Gersch, 1973, und ders.: Ein Sonderfall im Zeitalter der Vorreden-Poetik des Romans: Grimmelshausens vorwortloser ›Simplicissimus‹, in: Rezeption und Produktion [s. Anm. 23], S. 267–284; K. Haberkamm: »Fußpfad« oder »Fahrweg«? Zur Allegorese der Wegwahl bei Grimmelshausen, ebd., S. 285–317. Vgl. auch C. Wiedemann: Zur Schreibsituation Grimmelshausens, Daphnis 5 (1976), S. 707–732
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Kleinschmidt, E. (1979). Denkform im geschichtlichen Prozeß. In: Haug, W. (eds) Formen und Funktionen der Allegorie. Germanistische Symposien Berichtsbände. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05550-7_22
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05550-7_22
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00418-5
Online ISBN: 978-3-476-05550-7
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