Zusammenfassung
Die Wissenschaft ist für Platon zwar die höchste, aber keineswegs die einzige Wissensform. Vielmehr kennt er ein ganzes Spektrum von Wissensformen unterschiedlicher Dignität und, was vielleicht noch wichtiger ist, unterschiedlicher Funktionalität. Einen Oberbegriff für die Wissensformen, wie beispielsweise Aristoteles mit seinem Begriff der Weisen des Wahrmachens1, hat Platon nicht, statt dessen findet sich eine wohlausgearbeitete Ordnung der Wissensformen und ferner gibt es vielfältige Reflexionen auf ihre Beziehung zur Rede (λόγος). Die radikale Forderung des Sokrates, daß, wer etwas weiß, dies auch sagen können muß, gilt zwar für Platon nicht mehr. Aber gleichwohl hat die Rede für ihn in der Erkenntnisgewinnung wie auch -begründung eine bedeutende Rolle. So muß, wenn es um Erkenntnis geht, zugleich die innere Struktur der Rede aufgeklärt werden. Deshalb soll es in diesem Kapitel um Erkenntnis und Rede gehen.
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Notizen
Julius Stenzel, Zahl und Gestalt bei Platon und Aristoteles, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 3. Auflage, 1959, S. 31.
Umberto Eco, Einführung in die Semiotik, München: Fink 1992, 199.
So besonders J. Mittelstraß, Die Rettung der Phänomene. Ursprung und Geschichte eines antiken Forschungsprinzips, Berlin: de Gruyter 1962.
Zu dieser Differenz siehe Ernst Kapp, Der Ursprung der Logik bei den Griechen, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1965, besonders Kapitel III.
Kurt von Fritz, Der Ursprung der aristotelischen Kategorienlehre, in: Archiv für die Geschichte der Philosophie 40 (1931), 449–496, besonders 452 und 458.
Philipp Merlan, Beiträge zur Geschichte des antiken Platonismus 1. Zur Erklärung der dem Aristoteles zugeschriebenen Kategorienschrift, in: Philologos, 89 (1934), 35–53.
Michael Frede, Die Frage nach dem Seienden: Sophistes, in: Th. Kobusch, B. Mojsisch (Hrg). Platon. Seine Dialoge in der Sicht neuerer Forschung, Darmstadt WB, 1993, 180–199.
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Böhme, G. (2000). Erkenntnis und Rede. In: Platons theoretische Philosophie. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05471-5_3
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