Zusammenfassung
B. entstammt der gens Anicia, einer der großen alten Senatorenfamilien Roms. Sein Vater ist hoher Beamter des weströmischen Reiches; nach dessen frühem Tod kommt er in den Haushalt des Memmius Symmachus, eines einflussreichen Politikers, der im zeitgenössischen Literaturbetrieb die Rolle eines arbiter elegantiarum (Geschmacksrichters) einnimmt. In Alexandria studiert B. Philosophie. Seine ersten Veröffentlichungen finden allgemeines Interesse. Der Ostgotenkönig Theoderich der Große ernennt den kaum Dreißigjährigen zum Konsul des Jahres 510 — eine außergewöhnliche Anerkennung seiner Fähigkeiten. Das folgende Jahrzehnt verbringt er, in seine Bibliothek zurückgezogen, mit philosophischer Arbeit. In der politischen Landschaft bereiten sich große Veränderungen vor. Beraten von seinem späteren Nachfolger Justinian, strebt der neue Kaiser Ostroms, Justin, nach der byzantinischen Hegemonie in Italien. In einer doppelten Strategie sucht er sich zunächst die westliche Kirche zum Verbündeten zu machen. Er nötigt dem östlichen Episkopat weitreichende dogmatische Zugeständnisse an die lateinischen Positionen ab und vermag so die seit einer Generation gespaltenen Kirchen zu versöhnen.
geb. um 480 n. Chr. in Rom;
gest. um 524 n. Chr. in Pavia
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Habermehl, P. (2015). Boethius. In: Schütze, O. (eds) Kleines Lexikon römischer Autoren. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05456-2_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05456-2_2
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-02707-8
Online ISBN: 978-3-476-05456-2
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