Zusammenfassung
Der Philosoph und delphische Apollonpriester P. kann literaturgeschichtlich als Brückenglied vom Hellenismus zur Kaiserzeit gelten, als der letzte hellenistische Universalgelehrte. Von keinem paganen griechischen Autor ist uns mehr erhalten — und doch ist dies nach Ausweis des Lampriaskatalogs aus dem 3./4. Jh. nur ca. ein Drittel seines Werkes. Neben seinen berühmten Parallelbiographien steht in ungefähr gleichem Umfang das Corpus der vermischten Schriften. Dessen traditioneller Titel Moralia, der sich ursprünglich nur auf die Gruppe ethisch-moralischer Schriften bezog, entspricht der Vielfältigkeit des dort Versammelten keineswegs, wenngleich eine ethisch-moralische Ausrichtung das gesamte Œuvre, einschließlich der Biographien, durchzieht. Vielmehr mutet P.s Themenspektrum wie eine Enzyklopädie des antiken Wissens an. Es reicht von Geschichte und Politik über Naturwissenschaft und Medizin bis hin zu Literatur, Philosophie und Theologie. Zahllose Zitate und Anspielungen aus allen Bereichen der antiken Literatur und Wissenschaft — weit mehr als bloßes Florilegienwissen — zeugen von der umfassenden Bildung des Verfassers.
geb. um 45 n. Chr. in Chaironeia/Böotien; gest. ebenda nach 120 n. Chr.
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Hirsch-Luipold, R. (2015). Plutarch. In: Schütze, O. (eds) Kleines Lexikon griechischer Autoren. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05455-5_24
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05455-5_24
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-02706-1
Online ISBN: 978-3-476-05455-5
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